Ørsted Aktie: Kampf ums Überleben

Der dänische Windkraft-Riese Ørsted steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Was mit ambitionierten US-Expansionsplänen begann, artet nun zum politischen und finanziellen Albtraum aus. Zwei Schock-Nachrichten innerhalb weniger Wochen haben die Aktie in den freien Fall getrieben – und stellen die gesamte Strategie des Konzerns infrage.
US-Projekt-Stopp als politisches Faustpfand
Der eigentliche Hammer traf Ørsted am 22. August: Ein Stopp-Befehl der US-Behörde BOEM legte das Revolution-Wind-Projekt lahm – ausgerechnet jetzt, wo bereits 45 von 65 Turbinen installiert sind und das Projekt zu 80 Prozent fertiggestellt wurde. Als Begründung dient vage "nationale Sicherheit" unter einer Executive Order von Präsident Trump. Für viele Beobachter reines politisches Machtspiel auf Kosten des Konzerns.
Die Konsequenz: Ein milliardenschweres Investment liegt brach, die geplante Inbetriebnahme für die zweite Hälfte 2026 rückt in weite Ferne. Ørsted prüft zwar alle Optionen, inklusive Klagen, doch die Unsicherheit bleibt enorm.
Kapitalspritze als Notbremse
Doch damit nicht genug. Bereits am 11. August hatte Ørsted eine Kapitalerhöhung von umgerechnet 9,4 Milliarden Euro angekündigt – eine Notmaßnahme, nachdem die geplante Veräußerung von Anteilen am Sunrise-Wind-Projekt gescheitert war. Statt wie üblich Projektfinanzierungen zu nutzen, muss Ørsted nun plötzlich selbst sämtliche Kosten stemmen.
Der dänische Staat als Mehrheitseigner mit 50,1 Prozent signalisiert zwar Unterstützung für seine prozentualen Anteile. Doch ob andere Aktionäre am 5. September dem milliardenschweren Deal zustimmen, bleibt offen. Die Aktie notiert derzeit rund 56 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft sich mühsam vom absoluten Tief zurück.
Zwischen Hoffnung und Realität
Trotz der massiven Rückschläge hält Ørsted erstaunlicherweise an seinen Prognosen für 2025 fest. Das operative Geschäft lief im ersten Halbjahr sogar robust mit einem EBITDA-Anstieg um 9 Prozent auf 13,9 Milliarden DKK. Langfristig könnte die fertiggestellte Offshore-Pipeline von 8,1 GW bis 2027 jährlich 11-12 Milliarden DKK an EBITDA bringen.
Doch zunächst muss Ørsted die akuten Brände lösen: Die US-Politik, die Finanzierungslücke und das verlorene Vertrauen der Investoren. Der Ausgang der Kapitalerhöhung und die Entwicklung in den USA werden darüber entscheiden, ob der Windkraft-Pionier wieder Fahrt aufnehmen kann – oder weiter im Abwind bleibt.
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