Orsted Aktie: Netzwerkstrategien entfaltet
Orsted meldet Fortschritte bei mehreren Offshore-Windprojekten in den USA und Europa, während der Markt gleichzeitig an der Bewertung des Konzerns zweifelt. Operativ bestätigt das Unternehmen wichtige Meilensteine für Vorhaben mit über 2,4 Gigawatt Leistung, die Fertigstellung zentraler Projekte für 2026/2027 scheint abgesichert. Dennoch geriet die Aktie gestern leicht unter Druck, gestützt wird der Sektor hingegen von wachsender Stromnachfrage durch KI und Rechenzentren.
Wichtige Projekte im Zeitplan
Zwischen gestern und heute hat Orsted den Status mehrerer Kernprojekte konkretisiert und damit zentrale Sorgen zur Umsetzung adressiert.
- Projekt-Updates für mehr als 2,4 GW Offshore-Kapazität
- Sunrise Wind (USA, 924 MW) rund zu 40 % fertiggestellt
- Baltica 2 (Polen, 1,5 GW) im Plan bei den Stahlstrukturen
- Kabeltrasse für East Irish Sea Transmission Project (Großbritannien) finalisiert
Beim US-Projekt Sunrise Wind (924 MW) bestätigt Orsted, dass der Bau nach Plan läuft. Rund 40 % der Arbeiten seien abgeschlossen, 44 von 84 Fundamente installiert und die Offshore-Umspannplattform errichtet. Die Fertigstellung ist weiterhin für die zweite Jahreshälfte 2027 vorgesehen. Das Landungspunkt-Bauwerk des Exportkabels in Smith Point, New York, wird aktuell umgesetzt.
Parallel meldete Orsted für die polnische Offshore-Windfarm Baltica 2 (1,5 GW), dass die Fertigung der Stahlstrukturen im Zeitplan liegt. Das Projekt, eines der größten Offshore-Vorhaben in Europa, gilt als zentraler Baustein der polnischen Energiewende.
Heute Morgen konkretisierte Orsted zudem die Planung im britischen Markt. Für das East Irish Sea Transmission Project, das den Mooir-Vannin-Windpark (Isle of Man) mit dem Netz in Penwortham verbinden soll, wurde die endgültige Kabelroute festgelegt. Auf eine ursprünglich geplante Onshore-Boosterstation verzichtet der Konzern, um Kosten zu straffen und potenzielle Konflikte im Genehmigungsprozess zu reduzieren.
Kursreaktion und Citi-Einstufung
Trotz der positiven Projektmeldungen gab der Aktienkurs gestern nach. An der Nasdaq Copenhagen schloss die Orsted-Aktie mit einem Minus von 1,27 % bei 135,05 DKK.
Auslöser war unter anderem eine weiterhin negative Analysteneinschätzung von Citi. Analystin Jenny Ping bekräftigte ihr „Sell“-Rating und bestätigte ein Kursziel von 122,00 DKK. Ausgehend vom Schlusskurs signalisiert das ein theoretisches Abwärtspotenzial von rund 9 %. Begründet wird die Einschätzung mit anhaltenden Bewertungsbedenken, obwohl Orsted zuletzt an Bilanzstärkung und stabilerer Projektausführung gearbeitet hat.
Etwas Rückenwind kommt dagegen von der allgemeinen Branchenerzählung. Berichte vom Dienstag stellen den stark steigenden Strombedarf durch KI-Anwendungen und Rechenzentren heraus. Langfristige Stromabnahmeverträge profitieren davon, und Orsted wird zusammen mit US-Unternehmen wie NextEra Energy ausdrücklich als möglicher Profiteur genannt.
Strategie: Fokus auf Wert statt Volumen
Die jüngsten Projekt-Updates fügen sich in eine strategische Verschiebung der Offshore-Windbranche ein. Laut einer heute veröffentlichten Analyse von Westwood Global Energy Group bewegt sich der Sektor weg von „Wachstum um jeden Preis“ hin zu einem klareren „Value over Volume“-Ansatz.
Orsted spiegelt diesen Trend, indem der Konzern die Umsetzung der bereits gewonnenen Pipeline – insbesondere Sunrise Wind und Baltica 2 – priorisiert, statt aggressiv auf neue, risikoreiche Flächenauktionen zu bieten. Damit setzt das Unternehmen eher auf Konsolidierung und verlässliche Ausführung als auf maximale Ausbaugeschwindigkeit.
Finanziell befindet sich Orsted weiter in einer Erholungsphase. Die zuletzt gemeldeten Umsätze auf Zwölfmonatsbasis liegen bei 71,19 Milliarden DKK und damit unter dem Vorjahresniveau. In diesem Umfeld gilt insbesondere die störungsfreie Lieferung von Sunrise Wind als Prüfstein dafür, ob das Management die branchenweiten Kostenüberschreitungen der Jahre 2023 und 2024 künftig vermeiden kann.
Ausblick auf 2026
Für die kommenden Monate bleibt der Installationsfortschritt bei Sunrise Wind ein zentraler Indikator, insbesondere durch die witterungsanfällige Wintersaison. Verzögerungen durch schlechtes Wetter stellen weiterhin ein operatives Risiko dar.
Aus technischer Sicht bewegt sich die Aktie in einer 52-Wochen-Spanne zwischen 96,38 DKK und 193,97 DKK. Die Zone um 130 DKK fungiert dabei als wichtige Unterstützung. Ob dieses Niveau hält, dürfte wesentlich davon abhängen, ob die anstehenden Zahlen zum vierten Quartal belegen, dass die stabilisierten Projektpläne in eine bessere Planbarkeit der Cashflows für 2026 übergehen.
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