Orsted gerät weiter ins Hintertreiben: Verzögerungen in Taiwan, politische Risiken in den USA und eine große Kapitalerhöhung haben die Aktie deutlich belastet. Der Kurs liegt aktuell bei rund 136 DKK, über das Jahr gerechnet entspricht das einem Einbruch von etwa 50 %. Kann der erfolgreiche Start eines Großprojekts in Deutschland diesen Druck zumindest teilweise auffangen?

Schwerer Rückschlag in Taiwan

Das größte operative Problem ist die Verzögerung der Offshore-Windparks Greater Changhua 2b und 4 in Taiwan. Beschädigte Exportkabel haben den Projektzeitplan spürbar nach hinten verschoben.

Kernpunkte der Entwicklung:
- Die Inbetriebnahme von Greater Changhua 2b ist auf das 3. Quartal 2026 verschoben.
- Frühere Markterwartungen gingen noch von einer Fertigstellung im Jahr 2025 aus.
- Die Kabelschäden wurden im September 2025 bestätigt.

Zwar läuft die Installation der Turbinen weiter. Ohne funktionierende Exportkabel kann die Anlage jedoch erst ab Ende 2026 volle Leistung einspeisen. Das verschiebt geplante Erlöse und belastet die kurzfristigen Cashflow-Prognosen in der Asien-Pazifik-Region.

US-Geschäft unter politischem Druck

Besonders schwer wiegen die jüngsten Entwicklungen in den Vereinigten Staaten. Das Offshore-Projekt Revolution Wind steht seit einem Stop-Work-Order der US-Regierung vom August 2025 faktisch still, obwohl es sich bereits in einem späten Projektstadium befand.

Finanzielle Folgen im Überblick:
- Kapitalerhöhung: Im September 2025 hat Orsted zur Stärkung der Bilanz eine Bezugsrechtsemission über 9,42 Milliarden US-Dollar durchgeführt. Das hat bestehende Aktionäre deutlich verwässert.
- Wertberichtigungen: Durch den Baustopp drohen umfangreiche Abschreibungen auf Revolution Wind, da die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Projekts unter der aktuellen US-Politik unsicher geworden ist.
- Kursentwicklung: Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund die Hälfte ihres Wertes verloren, maßgeblich getrieben von den politischen Risiken und Bewertungsanpassungen im US-Portfolio.

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Die Kombination aus regulatorischen Eingriffen und notwendigen Bilanzanpassungen prägt derzeit deutlich die Wahrnehmung des US-Geschäfts.

Positiver Impuls aus Deutschland

Zwischen den vielen Belastungsfaktoren gibt es auch einen operativen Lichtblick. Im Dezember 2025 hat der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 in Deutschland erstmals Strom produziert.

Damit zeigt Orsted, dass die europäische Projektumsetzung weiter funktioniert. Borkum Riffgrund 3 ist der größte Offshore-Windpark Deutschlands und eröffnet einen wichtigen zusätzlichen Erlösstrom. Anders als die US-Projekte unterliegt dieses Asset nicht denselben politischen Risiken und stützt damit die Ertragsbasis in einem stabileren regulatorischen Umfeld.

Fazit: Langer Weg zur Erholung

Die Lage der Orsted-Aktie bleibt angespannt. Die Verschiebung von Greater Changhua 2b auf das dritte Quartal 2026, der auf unbestimmte Zeit gestoppte Ausbau von Revolution Wind in den USA sowie die notwendige Kapitalerhöhung belasten Bewertung und Anlegervertrauen spürbar. Gleichzeitig zeigt der erfolgreiche Produktionsstart von Borkum Riffgrund 3, dass das Unternehmen in Europa weiter lieferfähig ist und hier wichtige Cashflows aufbauen kann. Für den Kursverlauf werden in den kommenden Quartalen vor allem der Umgang mit möglichen Abschreibungen im US-Geschäft und der weitere Fortschritt in Taiwan entscheidend sein.

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