Ein großer Deal in Taiwan, eine neue Analysteneinschätzung und frische Marktdaten aus den USA prägen aktuell das Bild bei der Orsted Aktie. Während der dänische Konzern seine Bilanz durch einen Teilverkauf in Asien entlastet, lasten rückläufige Ergebniszahlen und Verwässerung weiterhin auf der Bewertung. Gleichzeitig schreitet ein Großprojekt in Polen voran und der US-Windmarkt sendet Wachstumsimpulse.

Kapitalzufluss aus Taiwan

Im Fokus steht ein umfangreicher Anteilsverkauf in Asien. Eine Einheit von Cathay Financial übernimmt einen Anteil an einer Orsted-Windpark-Tochter. Das Transaktionsvolumen liegt bei 27,8 Mrd. T$ (Neuer Taiwan-Dollar).

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Der Schritt folgt der etablierten „Farm-Down“-Strategie von Orsted: Beteiligungen an Projekten werden verkauft, um Kapital für neue Vorhaben freizusetzen. Berichte aus Mitte Dezember hatten bereits auf eine breitere Kooperation rund um das Projekt Greater Changhua 4 hingedeutet. Die nun bestätigte Zahlung in Höhe von 27,8 Mrd. T$ liefert konkrete Planbarkeit und entschärft kurzfristige Liquiditätssorgen, die zuvor auf der Bewertung lasteten.

Analysten setzen auf spekulativen Kauf

Parallel zu den Transaktionsmeldungen wurde die Aktie auf der Plattform Seeking Alpha mit „Speculative Buy“ eingestuft. Die Einstufung erfolgt trotz eines schwächeren fundamentalen Umfelds. Im dritten Quartal 2025 sank das EBITDA von Orsted im Jahresvergleich um mehr als 20 %.

Der Kurs liegt derzeit bei rund 135 DKK. Laut Analyse wird die Aktie mit etwa dem 7- bis 8-fachen EV/EBITDA bewertet. Auf der anderen Seite bleiben wesentliche Risiken bestehen: Jüngste Kapitalmaßnahmen – darunter der Anteilsverkauf und weitere Finanzierungsaktivitäten – haben zu Verwässerung bei den bestehenden Aktionären geführt. Die Spekulation der Analysten: Auf dem aktuellen Kursniveau könnten zentrale Belastungsfaktoren wie die hohe Verschuldung und die Zinsanfälligkeit bereits weitgehend eingepreist sein.

US-Windmarkt zieht an

Über die Unternehmensnachrichten hinaus spielt das Branchenumfeld eine wichtige Rolle. Ein neuer Bericht von Wood Mackenzie und der American Clean Power Association (ACP) prognostiziert für 2025 Neuinstallationen von mehr als 7 GW Windkapazität in den USA. Das entspräche einem Zuwachs von 36 % gegenüber 2024.

Für Orsted ist das relevant, da der Konzern stark im US-Offshore-Markt engagiert ist. Die Studie skizziert zudem einen robusten Nachfragepfad: Der Stromverbrauch in den USA soll bis 2029 jährlich um etwa 3 % wachsen, vor allem getrieben durch den Ausbau von Rechenzentren. Trotz früherer regulatorischer Gegenwinde baut Orsted seine Präsenz weiter aus und sucht unter anderem einen Director of Project Engineering in Austin, Texas. Das zeigt, dass der Konzern operativ an seinen US-Plänen festhält.

Fortschritte beim Projekt Baltica 2

Neben Finanzthemen kommen auch die europäischen Projekte voran. Für den Offshore-Windpark Baltica 2 in Polen wurden heute Fortschritte gemeldet. Vier schwere Transformatoren mit jeweils 360 Tonnen Gewicht sind an der Onshore-Umspannstation in Osieki Lęborskie eingetroffen.

Baltica 2 hat eine geplante Leistung von 1,5 GW und wird als Joint Venture von PGE und Orsted umgesetzt. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen. Die Anlieferung der Schlüsselkomponenten unterstreicht, dass zentrale Projekte in der europäischen Pipeline im Zeitplan liegen.

Wichtige Punkte im Überblick

  • Kapitalzufluss: Einheit von Cathay Financial erwirbt einen Anteil an einer Orsted-Windtochter für 27,8 Mrd. T$.
  • Bewertung: Einstufung als „Speculative Buy“ bei einem Kurs um 135 DKK.
  • Ergebnisdruck: EBITDA im Q3 2025 mehr als 20 % unter Vorjahr.
  • Marktumfeld: US-Windkapazität soll 2025 um 36 % zulegen.
  • Projektumsetzung: Schwere Transformatoren für Baltica 2 in Polen geliefert.

Einordnung der Marktlage

Die Lage der Orsted Aktie ist derzeit von gegenläufigen Kräften geprägt: Der bestätigte Deal mit Cathay Financial bringt einen spürbaren Liquiditätsschub und stützt die Umsetzung der Farm-Down-Strategie. Dem stehen rückläufige operative Erträge und Verwässerungseffekte durch Kapitalmaßnahmen gegenüber, die bei der Bewertung eine zentrale Rolle spielen. Auf der positiven Seite stehen ein wachstumsstarker US-Windmarkt und sichtbare Baufortschritte in Polen; entscheidend bleibt jedoch, wie konsequent Orsted seine Schuldenposition und die Zinsbelastung in den kommenden Quartalen weiter reduziert.

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