Rolls-Royce liefert starke Zahlen, bestätigt die Jahresprognose – und trotzdem fällt die Aktie seit Wochen. Rund 10% hat der Titel seit dem Rekordhoch Ende September verloren. Ist das die überfällige Verschnaufpause nach einem 78-prozentigen Jahresplus? Oder wird es kritisch für den Luftfahrt- und Rüstungskonzern?

Alle Sparten glänzen – nur der Kurs nicht

Die Zahlen zum dritten Quartal sprechen eine klare Sprache: Rolls-Royce läuft rund. Die Flugstunden mit großen Triebwerken legten um 8% zu und erreichten 109% des Vorkrisenniveaus von 2019. Großaufträge von IndiGo, Malaysia Airlines und koreanischen Frachtfliegern treiben das Geschäft. Besonders gefragt: das XWB-97-Triebwerk für Langstreckenmaschinen aus dem asiatisch-pazifischen Raum.

Auch technisch macht Rolls-Royce Fortschritte. Airbus verlieh dem Konzern erstmals einen Lieferantenpreis für „Hochlauf und Operative Exzellenz" – eine Premiere für einen Triebwerkshersteller. Die neue HPT-Turbinenschaufel verdoppelt die Haltbarkeit der Trent-1000-Motoren und reduziert teure Wartungsintervalle.

Im Rüstungsgeschäft bleibt die Nachfrage „robust". Das Global Combat Air Programme wurde ausgeweitet, und dank eines UK-Türkei-Deals gehen 20 Eurofighter Typhoon mit EJ200-Triebwerken in die Türkei. Auch Power Systems wächst kräftig – getrieben von Rechenzentren und dem erfolgreichen Test eines CO₂-neutralen Methanol-Schiffsmotors.

CEO Tufan Erginbilgic bekräftigte die Prognose: 3,1 bis 3,2 Milliarden Pfund operativer Gewinn und 3,0 bis 3,1 Milliarden Pfund freier Cashflow für 2025.

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Analysten sehen Potenzial – trotz hoher Bewertung

RBC Capital Markets startete Mitte November mit einem „Outperform"-Rating und einem Kursziel von 1.275 Pence – fast 20% über dem aktuellen Niveau. Die Analysten betonen die Quasi-Monopolstellung von Rolls-Royce und GE Aerospace im Widebody-Segment. Bis mindestens 2040 sind keine großen neuen Programme geplant – ein Garant für stabile Cashflows.

Morningstar taxiert den fairen Wert auf 1.120 Pence und erwartet einen Anstieg der EBIT-Marge von 14% (2024) auf 18% (2028), sobald die XWB-Effizienzverbesserungen greifen.

Doch die Bewertung ist sportlich: Mit einem KGV von 33 bis 38 für 2026 ist die Aktie mehr als doppelt so teuer wie der FTSE 100-Durchschnitt (KGV ~12). Das macht sie anfällig für Gewinnmitnahmen.

Nuklear-Ambitionen als Langfrist-Joker

Rolls-Royce SMR steht in Schweden im Finale des Auswahlverfahrens für neue Reaktortechnologie – neben GE Vernova. Auch in Großbritannien soll bis Jahresende ein Vertrag mit Great British Energy-Nuclear stehen. Der Einstieg in den US-Markt läuft ebenfalls.

Jeder Small Modular Reactor (SMR) kostet 2 bis 3 Milliarden Pfund – mit hohen einstelligen Margen. Bei einem 55%-Anteil an der Tochter könnte das Projekt langfristig zum Gewinnbringer werden.

Technischer Rücksetzer – oder mehr?

Der RSI ist von überkauften 78 im Juni auf aktuell rund 41 gefallen. Der MACD notiert unter der Nulllinie – ein bärisches Signal. Die nächste Unterstützung liegt bei 1.000 Pence. Hält diese Marke nicht, könnte sich die Korrektur verstärken.

Andererseits: Nach einem Plus von 78% in diesem Jahr und über 950% in fünf Jahren wirkt eine Verschnaufpause gesund. Die Frage ist, ob die hohe Bewertung Raum für eine schnelle Erholung lässt – oder ob der Markt weiteres Abwärtspotenzial sieht.

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