Rheinmetall stärkt seine Rolle als zentraler Rüstungspartner der Bundeswehr gleich an mehreren Fronten: Ein neuer Milliardenvertrag für Schützenpanzer, zusätzliche Artillerie-Aufträge und eine mögliche Erweiterung in den Marinesektor sorgen für gut gefüllte Auftragsbücher. Gleichzeitig deutet sich mit Hochenergielasern zur Drohnenabwehr ein technologischer Schritt nach vorn an. Wie robust ist dieser Wachstumskurs untermauert?

Großauftrag Puma und Artillerie stärken Auftragsbestand

Kern der jüngsten Nachrichtenlage ist der am 19. Dezember 2025 unterzeichnete Rahmenvertrag für neue Schützenpanzer. Die Bundeswehr bestellt 200 weitere Puma-Fahrzeuge, das Auftragsvolumen liegt bei 4,2 Milliarden Euro. Der Auftrag geht an die Projektgemeinschaft von Rheinmetall und KNDS Deutschland.

Für Rheinmetall bedeutet dies:

  • langfristig gesicherte Umsätze bis weit in die zweite Hälfte des Jahrzehnts
  • eine weitere Festigung der Stellung als wichtiger Ausrüster der deutschen Landstreitkräfte
  • zusätzliche Planungssicherheit im Segment gepanzerter Fahrzeuge

Flankiert wird der Puma-Deal von einem weiteren Erfolg im Geschäft mit Fahrzeugsystemen: Das Gemeinschaftsunternehmen Artec (Rheinmetall und KNDS) meldet einen Auftrag über die ersten 84 Radhaubitzen. Damit wird der Auftragsbestand nicht nur größer, sondern auch breiter verteilt – ein Pluspunkt für die Stabilität der Erlösströme.

Am Markt kommt diese Entwicklung insgesamt positiv an. Der Schlusskurs am Freitag lag bei 1.556,00 Euro, auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Anstieg von rund 153 Prozent zu Buche. Der Titel hat sich damit trotz eines Rücksetzers von gut 22 Prozent gegenüber dem 52-Wochen-Hoch deutlich von seinem Jahrestief entfernt.

Laser-Projekt: Heimische Lösung im Vorteil

Neben dem klassischen Panzergeschäft rückt die Positionierung bei Zukunftstechnologien in den Vordergrund. Nach Berichten des „Business Insider“ plant das Bundesverteidigungsministerium eine Direktvergabe für ein Hochenergielaser-System zur Drohnenabwehr an ein Konsortium aus Rheinmetall und MBDA.

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Im Gespräch ist ein 60-kW-System mit einem geplanten Auftragswert von rund 390 Millionen Euro, erste Lieferungen werden frühestens ab 2029 erwartet. Zwar drängt der australische Anbieter Electro Optic Systems mit einem günstigeren und schneller verfügbaren Angebot (Lieferstart ab 2027) in den Markt, doch aktuell bevorzugt das Ministerium die heimische Lösung.

Rheinmetall testet bereits einen 20-kW-Demonstrator auf der Fregatte „Baden-Württemberg“. Das untermauert die technologische Basis und könnte die Chance erhöhen, dass das Laserprojekt tatsächlich im Konzern landet. In Kombination mit einer 30‑tägigen Volatilität von knapp 49 Prozent bleibt die Aktie zwar schwankungsanfällig, der hohe RSI von 83,7 signalisiert jedoch, dass der dynamische Aufwärtstrend zuletzt bereits weit gelaufen ist.

Expansion zur See: Interesse an German Naval Yards

Parallel zur Stärkung im Land- und Technologiebereich blickt Rheinmetall verstärkt auf den maritimen Sektor. Gemeinsam mit Inocea zeigt der Konzern konkretes Interesse an einer Übernahme von German Naval Yards.

Ein solcher Schritt würde:

  • das überwiegend landgestützte Portfolio in Richtung Marine ausweiten
  • zusätzliche Synergien bei komplexen Systemintegrationen ermöglichen
  • die Rolle im sich konsolidierenden europäischen Rüstungsmarkt ausbauen

Damit würde Rheinmetall seine Aufstellung entlang der gesamten Verteidigungskette verbreitern – von Fahrzeugen über Artillerie bis zu Marineplattformen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

  • Puma-Auftrag: 200 Schützenpanzer für die Bundeswehr, Volumen 4,2 Mrd. Euro (Vertragsunterzeichnung am 19.12.2025).
  • Artillerie: Auftrag über 84 Radhaubitzen über das Joint Venture Artec.
  • Laser-Technologie: Rheinmetall/MBDA als favorisierter Partner für ein 390-Mio.-Euro-Hochenergielaser-Projekt zur Drohnenabwehr.
  • Marine-Sparte: Konkretes Interesse an German Naval Yards signalisiert Erweiterung in den maritimen Bereich.
  • Aktienkurs: Schlusskurs 1.556,00 Euro; kräftige YTD-Performance, aber spürbarer Abstand zum 52-Wochen-Hoch.

Bewertung und Ausblick

An den Finanzmärkten wird der jüngste Auftragseingang als Bestätigung der eingeschlagenen Wachstumsstrategie interpretiert. Die Kombination aus:

  • Milliardenvolumen im Fahrzeugbau,
  • Technologieführungsanspruch bei Laserwaffen und
  • möglicher Erweiterung in den Marinesektor

stützt die aktuelle Bewertung aus fundamentaler Sicht. Zusätzlich sind mit dem geplanten Baubeginn eines neuen Munitionswerks in Lettland im Frühjahr 2026 (Investitionsvolumen 275 Millionen Euro) die Weichen für eine Kapazitätserweiterung im Munitionsgeschäft gestellt.

Entscheidend wird in den kommenden Jahren sein, dass Rheinmetall die zugesagten Projekte termin- und qualitätsgerecht umsetzt und weitere Folgeaufträge aus dem Umfeld steigender Verteidigungsausgaben in Europa sichern kann. In diesem Umfeld bleibt der Konzern strategisch klar auf Wachstumskurs ausgerichtet.

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