Nach einem massiven Kursrutsch von 39 Prozent in sechs Monaten erhält der deutsche Rüstungszulieferer Renk überraschende Unterstützung aus den USA. Bank of America Securities vollzieht am Freitag eine seltene Doppel-Hochstufung von "Underperform" direkt auf "Buy" – und sieht jetzt 20 Prozent Aufwärtspotenzial.

Die wichtigsten Punkte:
- Doppel-Upgrade: BofA hebt Rating von "Underperform" auf "Buy"
- Kursziel: Angehoben von 56,50 auf 60,50 Euro
- Begründung: Aktie nach Absturz nun attraktiv bewertet
- EBIT-Prognosen: Um 1-6% für die Jahre 2026-2038 erhöht

Die drastische Neubewertung erfolgt vor dem Hintergrund einer ungewöhnlich schwachen Performance. Während der gesamte Rüstungssektor in den vergangenen sechs Monaten rund 13 Prozent verlor, brach die Renk-Aktie um 39 Prozent ein. Genau diese Diskrepanz macht die Aktie für die US-Analysten nun interessant.

Bewertung erreicht Sektorniveau – bei besserem Profil

Bank of America argumentiert, dass Renk mittlerweile auf Basis der 2028er-Schätzungen im Einklang mit den Sektormultiplikatoren handelt. Gleichzeitig bescheinigen die Analysten dem Unternehmen ein attraktiveres Wachstumsprofil und größeres Margensteigerungspotenzial als viele Wettbewerber.

Für die Kurszielberechnung setzt BofA nun ein 13-faches EV/EBIT-Multiple an – eine Aufwertung gegenüber dem bisherigen 12-fachen. Dieser Multiplikator entspricht dem Sektordurchschnitt und reflektiert die verbesserten Gewinnerwartungen der Analysten.

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VMS-Segment treibt Profitabilität

Kern der angehobenen Gewinnschätzungen sind verbesserte Margenaussichten im Segment Vehicle Mobility Solutions (VMS). Dieses Geschäft umfasst Getriebe und Antriebssysteme für Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge – Produkte, die angesichts steigender europäischer Verteidigungsbudgets stark nachgefragt werden.

Die Analysten trauen Renk bis 2030 einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro bei einer EBIT-Marge von etwa 21,5 Prozent zu. Diese Prognose deckt sich weitgehend mit den Zielen des Managements, das beim Capital Markets Day im November einen Umsatzkorridor von 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro präsentiert hatte.

Operative Kennzahlen (9 Monate 2025):
- Umsatz: 928 Mio. Euro (+19% zum Vorjahr)
- Bereinigtes EBIT: 141 Mio. Euro (+25%)
- Auftragsbestand: 6,4 Mrd. Euro (Rekordniveau)
- Book-to-Bill-Ratio: 1,3x

Das Verteidigungsgeschäft wuchs mit 25 Prozent deutlich überproportional und erreichte 690 Millionen Euro Umsatz. Der Auftragseingang im Defense-Bereich legte sogar um 48 Prozent zu.

Risikofaktoren bleiben bestehen

Trotz des Upgrades weist Bank of America auf verbleibende Unsicherheiten hin. Insbesondere die angekündigten M&A-Aktivitäten von bis zu 1 Milliarde Euro könnten die Bewertung belasten. Das Unternehmen will durch Zukäufe seine Marktposition im Defense-Sektor weiter ausbauen – ein Vorhaben, das Anleger mit gemischten Gefühlen betrachten.

Der durchschnittliche Analystenkonsens liegt derzeit mit Kurszielen zwischen 69 und 73 Euro deutlich über dem aktuellen Niveau. Von 14 Analysten empfehlen acht den Kauf, vier raten zum Halten. Im März 2026 folgen die Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2025, die weitere Klarheit über die Zielerreichung bringen dürften.

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