Redcare Pharmacy arbeitet weiter am Ausbau seiner europäischen Logistik – während die Aktie ein schwaches Jahr hinter sich hat. Mit einem neuen Standort in Tschechien erhöht der Online-Apotheker seine Versandkapazitäten deutlich und verschiebt wichtige Prozesse näher an die Kunden. Spannend ist vor allem die Frage: Trägt dieser operative Fortschritt dazu bei, das Vertrauen in die angeschlagene Aktie wieder zu stärken?

Neues Logistikzentrum in Pilsen

In Pilsen (Tschechien) hat Redcare Pharmacy ein neues Fulfilment-Center in Betrieb genommen, das speziell auf den österreichischen Markt ausgerichtet ist. Das Projekt wurde in kurzer Zeit umgesetzt: Vom Spatenstich im Oktober 2024 bis zum ersten Paket nach Österreich Anfang Dezember 2025 inklusive aller Genehmigungen.

Mit dem Standortwechsel wurden die Fulfilment-Aktivitäten für Österreich vollständig vom Firmensitz im niederländischen Sevenum nach Pilsen verlagert. COO Theresa Holler betont, dass Kunden bereits von kürzeren Lieferzeiten und einer besseren Produktverfügbarkeit profitieren.

Die wichtigsten Punkte der Pilsen-Erweiterung im Überblick:

  • Zusatzkapazität: Bis zu 15 Mio. zusätzliche Pakete pro Jahr für nicht verschreibungspflichtige Bestellungen in Europa
  • Effizienz: Kürzere Versandwege und optimierte Prozesse
  • Kundenzufriedenheit: Der Net Promoter Score (NPS) in Österreich ist weiter gestiegen
  • Personal: Großteil der Belegschaft bereits an Bord, weitere Einstellungen geplant

Das neue Zentrum reiht sich in ein bestehendes Netzwerk aus Standorten in Köln, Berlin, München, Tongeren, Warschau, Settala (bei Mailand), Lille und Eindhoven ein. Damit stärkt Redcare seine Rolle als europaweit aufgestellte Online-Apotheke.

Schwache Aktienperformance 2025

An der Börse spiegelt sich der operative Fortschritt bislang kaum wider. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn mit einem Minus von rund 52,5 % deutlich im roten Bereich und notiert mit 62,45 € nur knapp über dem 52‑Wochentief von 60,35 €. Der Abstand zum 200‑Tage-Durchschnitt von 95 € unterstreicht, dass der Titel weiter unter Druck steht.

Trotz des Kursrückgangs bleibt Redcare Pharmacy mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,25 Mrd. € im MDAX vertreten, dem der Wert seit Juni 2023 angehört.

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Analysten sehen Aufwärtspotenzial

Auf Seiten der Analysten fällt das Bild deutlich freundlicher aus als im Chart. Das durchschnittliche 12‑Monats-Kursziel liegt bei 142,75 € und damit mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs. Die Spanne der Schätzungen reicht von 74 € (UBS) bis 214 € (Deutsche Bank).

Konkret fallen folgende Einschätzungen ins Gewicht:

  • UBS hat die Aktie im November 2025 von „Sell“ auf „Neutral“ hochgestuft
  • Berenberg bleibt bei „Buy“ mit einem Ziel von 165 €
  • Barclays bewertet den Wert mit „Overweight“ und einem Ziel von 130 €
  • Die Deutsche Bank empfiehlt weiterhin „Buy“ und setzt mit 214 € das höchste Kursziel

In Summe stufen sechs Analysten die Aktie als Kauf ein, zwei empfehlen Halten. Der Markt bleibt also skeptisch, während die Research-Seite eher von einer Erholung ausgeht.

Insiderkäufe als Vertrauenssignal

Ein weiterer Punkt, der für Aufmerksamkeit sorgt, sind deutliche Insiderkäufe. In den vergangenen zwölf Monaten haben Insider per Saldo Aktien im Wert von rund 1,66 Mio. € erworben. Die größte Einzeltransaktion tätigte Aufsichtsratsmitglied Michael Köhler, der für etwa 399.000 € zu 101 € je Aktie einstieg.

Der Insider-Anteil liegt bei rund 14 % des Unternehmens, was einem Wert von etwa 172 Mio. € entspricht. Marktbeobachter werten eine solche Eigentümerstruktur häufig als Hinweis darauf, dass das Management langfristig stark mit dem Unternehmen verbunden ist.

Operatives Momentum bleibt intakt

Auf der Geschäftsebene meldet Redcare Pharmacy unverändert Dynamik. Nach einem starken dritten Quartal 2025 hat das Unternehmen seine Jahresprognose bestätigt. Der Umsatz im Q3 stieg um 25 % gegenüber dem Vorjahr, besonders auffällig ist der Bereich verschreibungspflichtiger Medikamente (Rx) in Deutschland mit einem Plus von 82 %.

Damit hat Redcare zwei schwächere Quartale in Folge im Rx-Segment hinter sich gelassen und wieder auf Wachstum gedreht – ein Punkt, der zuvor für Verunsicherung unter Investoren gesorgt hatte. Zusammen mit über 13,5 Mio. aktiven Kunden und mehr als 250.000 gelisteten Produkten unterstreichen die aktuellen Zahlen, dass das operative Geschäft weiter skaliert.

Für die nächsten Monate ist entscheidend, ob der Ausbau der Logistik – insbesondere der neue Standort in Pilsen – die Wachstumsraten stützen und die Margen verbessern kann. Gelingt dies, hätten die Analystenerwartungen und die jüngsten Insiderkäufe eine deutlich solidere Grundlage, als es der aktuelle Kursverlauf vermuten lässt.

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