Redcare Pharmacy sortiert seine Finanzstruktur neu und weitet gleichzeitig sein operatives Geschäft aus. Im Kern geht es um weniger Unsicherheit auf der Bilanz und mehr Schlagkraft im Kerngeschäft Online-Apotheke. Entscheidend wird nun, ob diese Kombination aus Schuldenabbau und Expansion ausreicht, um der Aktie nach einem harten Jahr wieder Perspektive zu geben.

Finanzstruktur: Wandelanleihe wird zurückgezahlt

Im Mittelpunkt steht die Entscheidung, die 2021 begebene Wandelanleihe mit Laufzeit bis 2028 vorzeitig zurückzuzahlen. Damit geht das Unternehmen einen klaren Schritt, seine Kapitalstruktur zu straffen und zukünftige Verwässerung zu vermeiden.

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Mit der Rückzahlung signalisiert Redcare, dass die Liquiditätssituation als ausreichend solide eingeschätzt wird, um diese Verpflichtung jetzt zu bedienen. Gleichzeitig fallen potenzielle Zinslasten und die Unsicherheit einer späteren Wandlung in Aktien weg. Für Investoren bedeutet das: Der Blick kann sich stärker von Bilanzrisiken hin zu den operativen Kennzahlen verschieben.

Die Börse reagiert darauf mit einer Phase der Beruhigung. Nach einem massiven Rückgang seit Jahresbeginn von rund 51 % pendelt die Aktie aktuell bei 64,50 Euro in der Nähe ihres 50-Tage-Durchschnitts. Der Abstand von über 50 % zum 52‑Wochen-Hoch zeigt aber, wie viel Vertrauen zuvor verloren gegangen ist.

Operative Expansion und wachsender Wettbewerb

Parallel dazu treibt Redcare die geografische Expansion voran. Neu ist eine Online-Apotheke für den österreichischen Markt, die logistisch aus Tschechien bedient wird. Ziel ist es, das Netzwerk in der DACH-Region zu verdichten und Lieferzeiten sowie Servicequalität zu verbessern – ein wichtiger Hebel, um sich in einem margengetriebenen Online-Markt zu behaupten.

Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb. Etablierte Drogerie- und Handelskette drängen verstärkt in das Online-Geschäft mit nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten (OTC). Marktbeobachter achten daher genau darauf, ob Redcare seine Effizienz hoch und die Marktanteile stabil halten kann. In einem Umfeld mit wachsendem Preisdruck dürften Skaleneffekte und eine reibungslose Logistik zunehmend über die Bewertung entscheiden.

Wichtige Eckpunkte im Überblick

  • Vorzeitige Rückzahlung der 2021/2028-Wandelanleihe zur Optimierung der Kapitalstruktur
  • Ausbau des Geschäfts in der DACH-Region durch eine neue Online-Apotheke für Österreich (Belieferung aus Tschechien)
  • Deutliches Kursdefizit zum 52‑Wochen-Hoch, trotz kurzfristiger Stabilisierung

Technische Lage und langfristige Treiber

Charttechnisch versucht die Aktie, sich oberhalb von 64 Euro zu stabilisieren. Der jüngste Rebound aus der Nähe des 52‑Wochen-Tiefs deutet darauf hin, dass der unmittelbare Verkaufsdruck nachgelassen hat. Von einem bestätigten Trendwechsel kann aber noch keine Rede sein, zumal der Abstand zur 200‑Tage-Linie mit knapp 30 % weiterhin groß ist.

Inhaltlich bleibt der deutsche E‑Rezept-Markt der zentrale Kurstreiber für die nächsten Jahre. Die Einführung und Skalierung elektronischer Rezepte gilt als Schlüsselfaktor, um das margenstärkere Rx-Geschäft (verschreibungspflichtige Medikamente) deutlich wachsen zu lassen. Analysten sehen in einer erfolgreichen technischen und logistischen Umsetzung des E‑Rezepts die Voraussetzung, damit die Bewertung von Redcare wieder höher ansetzen kann.

Zum Jahresende steht die Aktie damit an einem interessanten Punkt: Die Bilanzseite ist durch die Anleiherückzahlung klarer strukturiert, operativ wird die Präsenz in Kernmärkten ausgebaut, gleichzeitig nimmt der Wettbewerb im OTC-Segment spürbar zu. Für die Kursentwicklung zu Beginn des Jahres 2026 wird entscheidend sein, ob Redcare die E‑Rezept-Chancen in Deutschland zügig in steigende Umsätze und stabile Margen übersetzen kann.

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