Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller verschafft sich finanziell Luft. Mitten in einer tiefgreifenden Umstrukturierung und begleitet von hartnäckigen Übernahmegerüchten meldet Puma den Abschluss einer neuen Finanzierung über rund 600 Millionen Euro. Gelingt dem neuen Management mit diesem Polster der operative Turnaround oder bereitet sich der Konzern auf eine strategische Neuaufstellung vor?

Die wichtigsten Fakten:
* Finanzspritze: Brückenkredit und Kreditlinien über insgesamt 608 Mio. Euro gesichert.
* Operative Krise: EBIT im dritten Quartal um über 80 % eingebrochen.
* Kursentwicklung: Trotz 3,19 % Minus am Freitag starke 30-Tage-Erholung (+42,55 %).

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Strategischer Spielraum erweitert

Puma hat die Weichen für die finanzielle Stabilität in den kommenden zwei Jahren gestellt. Das Unternehmen vereinbarte einen Brückenkredit über 500 Millionen Euro, der vollständig von der Santander Corporate & Investment Banking gezeichnet wurde, sowie zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 108 Millionen Euro.

Diese Mittel fließen primär in die Refinanzierung einer bestehenden Kreditfazilität von 1,2 Milliarden Euro. Finanzvorstand Markus Neubrand wertet das erhöhte Engagement der Bankpartner als Vertrauensbeweis in die neue strategische Ausrichtung. Durch die Maßnahme sichert sich der Konzern den nötigen Handlungsspielraum, um den eingeleiteten "Reset" ohne akute Liquiditätssorgen voranzutreiben.

Harter Sanierungskurs nach Gewinneinbruch

Die frischen Mittel sind dringend notwendig, denn operativ steht Puma unter Druck. Das dritte Quartal offenbare massive Schwächen: Der Umsatz sank um 10,4 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis (EBIT) um mehr als 80 Prozent einbrach.

Der neue CEO Arthur Hoeld sieht sich mit einer Kombination aus gedämpfter Markendynamik, hohen Lagerbeständen im Handel und Qualitätsmängeln im Vertrieb konfrontiert. Als erste Gegenmaßnahme wurde das nordamerikanische Legwear-Geschäft auf ein Lizenzmodell umgestellt. Dies drückt zwar kurzfristig den Umsatz, soll aber ab 2026 die Kapitalbindung verbessern.

Übernahmefantasie trifft auf volatile Erholung

Die fundamentale Schwäche hat Puma zu einem Spekulationsobjekt gemacht. Die Marktkapitalisierung ist auf rund 3,4 Milliarden Euro geschrumpft – ein Bruchteil des Konkurrenten Adidas, der fast 30 Milliarden Euro wert ist. In den letzten Monaten wurden Namen wie Adidas, die Authentic Brands Group sowie asiatische Player wie Anta Sports als potenzielle Interessenten gehandelt, wenngleich Li Ning und Asics konkrete Absichten dementierten.

Diese Gemengelage spiegelt sich im Aktienkurs wider. Obwohl das Papier am Freitag bei 22,43 Euro aus dem Handel ging und seit Jahresanfang fast die Hälfte an Wert verloren hat (-49,08 %), setzten Anleger zuletzt auf eine Wende. Auf Sicht von 30 Tagen verzeichnet der Titel ein Plus von über 42 Prozent.

Analysten bleiben vorsichtig

Trotz der jüngsten Kursrallye und der gesicherten Finanzierung bleibt die Skepsis am Markt spürbar. Die Experten von mwb research hoben ihr Kursziel zwar leicht von 19 auf 21 Euro an, bestätigten aber ihr Votum "Halten". Die Begründung ist eindeutig: Solange die Fundamentaldaten keine breite Verbesserung zeigen, bleibt das Aufwärtspotenzial begrenzt.

Das Jahr 2025 droht als das schlechteste Börsenjahr in die Firmengeschichte einzugehen. Ob die Kombination aus neuer Finanzierung und strategischem Umbau ausreicht, um das Ruder herumzureißen, wird sich in den kommenden Quartalszahlen zeigen müssen. Anleger sollten dabei genau beobachten, ob die Maßnahmen zur Lagerbereinigung greifen und ob sich die Margen stabilisieren.

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