Die ProSiebenSat.1-Aktie steckt in der tiefen Krise. Eine drastische Gewinnwarnung und ein einbrechender Werbemarkt haben den Medienkonzern schwer getroffen. Doch die größte Unbekannte ist die neue Strategie der italienischen Mehrheitseigentümer von MediaForEurope. Kann der Machtwechsel den Abwärtskurs stoppen?

Düstere Prognose: Bricht der Werbemarkt ein?

Die Alarmglocken schrillten am 16. September, als der Vorstand die Prognosen für das Gesamtjahr massiv nach unten korrigieren musste. Die Hauptursache: Der Werbemarkt im deutschsprachigen Raum zeigt auch im für die Branche so wichtigen vierten Quartal keine Erholung. Die Nachfrage für September und die ersten Anzeichen für Oktober liegen sowohl im linearen TV als auch bei digitalen Werbeformen enttäuschend.

Die neuen Zahlen sprechen eine klare Sprache:
* Der erwartete Konzernumsatz für 2025 sinkt auf 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro (zuvor: rund 3,85 Mrd. Euro).
* Das angepasste operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) wird nur noch auf 420 bis 470 Millionen Euro geschätzt – ein starker Rückgang von der bisherigen Prognose von 520 Millionen Euro.
* Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Rückgang der Werbeeinnahmen im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Diese Warnung folgt auf ein bereits schwaches zweites Quartal, in dem ein Verlust von 0,21 Euro je Aktie verbucht wurde. Die aktuelle Kursentwicklung spiegelt diese Sorgen wider: Die Aktie notiert bei 5,61 Euro und hat allein in den letzten 30 Tagen über 30% an Wert verloren.

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Strategisches Vakuum: Wohin steuert MFE?

Die operative Krise trifft auf ein strategisches Vakuum. Nach der Machtübernahme durch MediaForEurope (MFE) hat der Umbruch bereits den Aufsichtsrat erreicht. Mit dem Rücktritt zweier Mitglieder am 18. September bahnt sich der neue Mehrheitseigner den Weg, seine Kontrolle auch im Kontrollgremium durchzusetzen.

Doch welche Pläne verfolgt die von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE wirklich? Die strategische Ausrichtung des deutschen Medienhauses ist völlig offen. Diese Unsicherheit lastet zusätzlich schwer auf dem Titel. Die Kombination aus schwachem Kerngeschäft und unklarer Eigentümerstrategie stellt Anleger vor eine schwierige Frage: Ist dies nur eine vorübergehende Talsohle oder der Beginn eines langfristigen Abschwungs?

Analysten ziehen Notbremse – Was kommt jetzt?

Konsequenterweise haben mehrere Analystenhäuser nach der Gewinnwarnung ihre Bewertungen gesenkt. Der Abwärtsdruck auf den Kurs dürfte damit vorerst anhalten.

All eyes on November: Der nächste entscheidende Termin ist die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 13. November. Bis dahin wird die Aktie wohl weiter von den großen Unbekannten geplagt werden – der Entwicklung des Werbemarktes und den Plänen der neuen Eigentümer. Die Hoffnung der Anleger liegt nun darauf, dass MFE im November erste konkrete Schritte für einen Turnaround vorlegt. Ob dies gelingt, bleibt das große Fragezeichen hinter der aktuellen Talfahrt.

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