ProSiebenSat.1 Aktie: Großinvestor flüchtet in Rekordtempo
Eine schockierende Gewinnwarnung war offenbar noch nicht genug: Jetzt wendet sich auch ein Großinvestor von ProSiebenSat.1 ab – und zwar mit einer Geschwindigkeit, die selbst erfahrene Marktbeobachter überrascht. JPMorgan hat seine Beteiligung binnen kürzester Zeit von über sechs Prozent auf magere 1,9 Prozent zusammengestrichen. Was bringt eine US-Großbank dazu, so überstürzt die Flucht zu ergreifen?
Gewinnwarnung erschüttert das Fundament
Der Medienkonzern musste seine Prognosen für 2025 dramatisch kappen. Das schwächelnde Werbegeschäft im deutschsprachigen Raum trifft ProSiebenSat.1 härter als erwartet. Die wirtschaftliche Erholungbleibt aus – und damit auch die dringend benötigten Werbebudgets.
Die neuen Richtwerte offenbaren das ganze Ausmaß der Krise:
- Konzernumsatz: Nur noch 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro erwartet
- Bereinigtes EBITDA: Absturz auf 420 bis 470 Millionen Euro
- Verschuldungsgrad: Wird voraussichtlich auf 3,0x bis 3,5x ansteigen
Besonders brisant: Auch das traditionell starke vierte Quartal schwächelt erheblich
Die ersten Indikatoren für September und Oktober liegen sowohl im linearen TV-Geschäft als auch bei digitalen Angeboten deutlich unter den Erwartungen. Für einen Medienkonzern, der vom saisonalen Weihnachtsgeschäft profitieren sollte, ist das ein alarmierendes Zeichen.
Misstrauensvotum zur Unzeit
JPMorgans Rückzug erfolgte unmittelbar nach der Gewinnwarnung – ein Timing, das kaum zufällig sein dürfte. Wenn ein derart einflussreicher Investor in einer kritischen Phase fluchtartig seine Anteile abstößt, sendet das ein verheerendes Signal an den gesamten Markt.
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