ProSiebenSat1 Aktie: Völlig irrational!

Die Zeit der alten Garde ist vorbei: MFE-MediaForEurope greift mit 75,61 Prozent der Anteile durch und krempelt ProSiebenSat1 komplett um. Gleichzeitig bricht das Werbegeschäft dramatisch ein – die Jahresprognose musste radikal gekappt werden. Während neue Machtverhältnisse entstehen, stellt sich die Frage: Ist das der nötige Befreiungsschlag oder der Beginn einer noch tieferen Krise?
Berlusconi-Konzern macht Ernst
Der Umbau beginnt an der Spitze: Aufsichtsratsmitglieder Klára Brachtlová und Christoph Mainusch räumten ihre Posten mit sofortiger Wirkung. Die Familie Berlusconi schafft Platz für eigene Leute und beendet damit die bisherige Ära endgültig.
Diese personellen Säuberungen sind nur der Auftakt einer fundamentalen Neuausrichtung. MFE will den deutschen Medienriesen nach italienischem Vorbild umbauen – doch die Herausforderungen sind gewaltig.
Werbekrise: Die Zahlen sprechen Bände
Das Timing könnte kaum schlechter sein. Während die neuen Eigentümer ihre Pläne vorantreiben, kollabiert das Kerngeschäft:
• Umsatzprognose: Nur noch 3,65-3,8 Milliarden Euro statt 4 Milliarden
• Operatives Ergebnis: Drastisch reduziert auf 420-470 Millionen Euro
• Werbenachfrage: September und Oktober weit unter Erwartungen
Der deutschsprachige Werbemarkt zeigt keine Erholungstendenzen. Für einen Konzern, der vom hochmargigen TV-Werbegeschäft lebt, ist das ein Schlag ins Mark.
Großinvestoren verlieren die Nerven
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: JPMorgan Chase & Co. schmiss den Großteil seiner Position auf den Markt. Der Stimmrechtsanteil der US-Bank schrumpfte von über sechs auf unter zwei Prozent – ein deutliches Misstrauensvotum.
Auch die Analystenhäuser ziehen die Reißleine. Barclays senkte das Kursziel drastisch. Der Titel kämpft mittlerweile an mehreren Fronten gegen einen Vertrauensverlust.
Doppelte Belastung für den Aktienkurs
Die ProSiebenSat1-Aktie steht vor einem Dilemma: Einerseits verspricht der MFE-Umbau langfristige Perspektiven, andererseits lastet die operative Krise schwer auf der aktuellen Bewertung. Bei einem Kurs von 5,88 Euro hat das Papier bereits 30 Prozent vom Jahreshoch eingebüßt.
Kann der neue Eigentümer den Turnaround schaffen, oder wird die Werbekrise jeden Umbauversuch zunichte machen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob MFE die richtige Medizin für den angeschlagenen deutschen Medienkonzern gefunden hat.
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