ProSiebenSat1 Aktie: Berlusconis harte Hand
Die Familie Berlusconi macht ernst: Mit über 75 Prozent der Anteile hat MFE-MediaForEurope die komplette Kontrolle über ProSiebenSat1 übernommen – und zeigt bereits erste Machtdemonstrationen. Während der deutsche Medienriese noch mit einer drastischen Gewinnwarnung kämpft, rollen bereits die ersten Köpfe im Aufsichtsrat. Steht jetzt der radikale Umbau des Unterföhriger Konzerns bevor?
Machtwechsel vollzogen: Erste Köpfe rollen
Der Machtwechsel bei ProSiebenSat1 ist nicht nur vollzogen – er wird auch mit harter Hand durchgesetzt. Mit einer Beteiligung von 75,61 Prozent hat MFE die kritische Schwelle überschritten, die weitreichende gesellschaftsrechtliche Maßnahmen ermöglicht. Die Botschaft ist klar: Die Berlusconis wollen keine Zeit verlieren.
Das zeigte sich bereits am 18. September, als gleich zwei Aufsichtsratsmitglieder ihre Mandate niederlegten: Klára Brachtlová, die den bisherigen Großaktionär PPF vertrat, und Christoph Mainusch. Während Brachtlovás Rücktritt nach dem Verkauf der PPF-Anteile folgerichtig war, dürfte Mainuschs Abgang Platz für MFE-treue Vertreter schaffen.
Dramatische Prognosekorrektur verschärft den Druck
Die Übernahme fällt in eine Zeit maximaler Anspannung für den Konzern. Erst vor wenigen Tagen musste ProSiebenSat1 seine Jahresprognose drastisch kappen – ein Schock für die ohnehin gebeutelten Anleger.
Die harten Fakten der Korrektur:
- Umsatzerwartung von bis zu 4,0 Milliarden auf nur noch 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro gesenkt
- Bereinigtes EBITDA von 470-570 Millionen auf lediglich 420-470 Millionen Euro reduziert
- Grund: Anhaltende Schwäche des Werbemarktes in der DACH-Region
Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der MFE nun handeln muss. Der traditionelle Fernsehmarkt steht massiv unter Druck, und die neuen Eigentümer können sich keine Experimente leisten.
Strategische Wende: Wird alles auf den Kopf gestellt?
Was bedeutet die Machtübernahme konkret für die Zukunft von ProSiebenSat1? MFE verfolgt seit langem den Plan eines paneuropäischen Medienverbunds, um gegen die Streaming-Giganten bestehen zu können. Das könnte eine komplette Abkehr von der bisherigen Diversifizierungsstrategie bedeuten.
Die bisherige Ausrichtung auf Dating und Commerce-Bereiche könnte der Vergangenheit angehören. Stattdessen dürfte eine stärkere Integration in die MFE-Strukturen folgen – mit allen Konsequenzen für Mitarbeiter und Geschäftsfelder.
Der Aktienkurs zeigt die Verunsicherung: Nach der Übernahmeeuphorie messen Analysten den Titel wieder an fundamentalen Daten. Mit einem aktuellen Kurs von 5,85 Euro liegt die Aktie bereits rund 30 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 8,38 Euro.
Die entscheidenden Antworten auf die Zukunftspläne werden erst mit den Quartalszahlen am 13. November erwartet. Bis dahin dürfte jede Personalie und jede strategische Andeutung die Aktie bewegen. Die Berlusconis haben bewiesen, dass sie schnell und entschlossen handeln – jetzt müssen sie zeigen, ob ihre Vision auch wirtschaftlich aufgeht.
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