Was passiert da bei ProSiebenSat1? Der deutsche Medienkonzern steckt in einer der schwersten Krisen seiner Geschichte. Drastische Prognosesenkung, italienische Übernahme und ein Werbemarkt-Kollaps treffen das Unternehmen wie ein perfekter Sturm. Während MFE-MediaForEurope die Kontrolle übernimmt, stürzt die Aktie ins Bodenlose. Ist das der Untergang eines TV-Giganten oder der schmerzhafte Beginn einer neuen Ära?

Schockwelle: Prognose um 100 Millionen Euro gekürzt

Am 16. September schlug ProSiebenSat1 eine Schneise der Verwüstung durch die Börsenwelt. Die Jahresprognose wurde radikal zusammengestrichen: Statt 3,85 Milliarden Euro Umsatz sollen es nur noch maximal 3,80 Milliarden werden. Noch brutaler trifft es das bereinigte EBITDA – hier fehlen plötzlich bis zu 100 Millionen Euro in der Kasse.

Die wichtigsten Eckdaten der Krise:

  • Umsatzprognose: Gesenkt auf 3,65-3,80 Mrd. Euro (zuvor ~3,85 Mrd.)
  • EBITDA-Erwartung: Nur noch 420-470 Mio. Euro (zuvor 520 Mio.)
  • Werbemarkt-Rückgang: Mittlerer einstelliger Prozentbereich im Q3
  • Betroffene Bereiche: Linear-TV und digitale Werbeprodukte

Der Grund? Ein kollabierender Werbemarkt in der DACH-Region. "Die Wirtschaftslage wird im vierten Quartal schwierig bleiben", räumte das Management ein. Besonders die September-Zahlen und ersten Oktober-Indikatoren zeichnen ein düsteres Bild.

Italienische Invasion: MFE übernimmt die Macht

Während das operative Geschäft implodiert, vollzieht sich parallel der größte Eigentümerwechsel in der Firmengeschichte. MFE-MediaForEurope, das Berlusconi-Imperium, kontrolliert mittlerweile 75,61% der Anteile. Diese magische Schwelle bedeutet: Vollkonsolidierung und absolute Kontrolle.

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Konzernchef Bert Habets versucht die Übernahme schönzureden: "Ein wichtiger Meilenstein für ProSiebenSat1." Gemeinsam erreiche man 210 Millionen Menschen in fünf europäischen Märkten. Doch kann diese europäische Allianz wirklich gegen Netflix und YouTube bestehen?

Massenexodus im Aufsichtsrat

Der Machtwechsel fordert bereits seine Opfer. Am 18. September warfen PPF-Vertreterin Klára Brachtlová und Christoph Mainusch das Handtuch. Ein symbolischer Akt, der das Ende der bisherigen Eigentümerstruktur besiegelt. Die neue Ordnung unter italienischer Ägide nimmt Gestalt an.

Analysten schlagen Alarm

Die Finanzexperten reagieren mit beispielloser Härte:

  • Oddo BHF: Abstufung von "Outperform" auf "Neutral"
  • Kepler Cheuvreux: Brutales "Reduce"-Rating
  • Hauptkritikpunkte: Anhaltende Werbemarkt-Schwäche und fragliche MFE-Synergien

Kursdesaster: Über 30% Verlust in vier Wochen

Die Aktie befindet sich im freien Fall. Nach der dramatischen Prognosesenkung sackte der Kurs auf zeitweise unter 5,70 Euro ab – ein Sturz von über 30% seit Ende August. Damit nähert sich ProSiebenSat1 gefährlich den historischen Tiefständen von 4,50 Euro aus dem Dezember 2024.

Was kommt als Nächstes?

Der 13. November wird zum Schicksalstag: Dann präsentiert ProSiebenSat1 die Q3-Zahlen. Anleger werden jede Kennzahl auf Anzeichen einer Marktstabilisierung durchleuchten. Gleichzeitig dürften erste konkrete Details zur MFE-Integration folgen.

Die große Frage bleibt: Kann die digitale Transformation mit Streaming-Plattform Joyn den traditionellen TV-Kollaps auffangen? Oder wird ProSiebenSat1 zum Mahnmal einer untergehenden Medienepoche? Die nächsten Monate werden zeigen, ob die italienische Rettung gelingt oder das Chaos nur vergrößert.

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