ProSiebenSat1 Aktie: Plötzliche Flaute!

Während die Berlusconi-Familie ihre milliardenschwere Übernahme von ProSiebenSat1 feiert, hagelt es schlechte Nachrichten für Anleger. Der Medienkonzern senkte drastisch seine Jahresprognose und warnt vor anhaltenden Problemen im deutschen Werbemarkt. Ausgerechnet jetzt, wo die neuen italienischen Eigentümer das Ruder übernehmen wollen. Kann die neue Führung das Unternehmen aus der Krise führen oder wird es noch schlimmer?
Gewinnwarnung erschüttert die Märkte
Die Zahlen sind ernüchternd: ProSiebenSat1 erwartet für 2025 nur noch ein bereinigtes EBITDA zwischen 420 und 470 Millionen Euro – ursprünglich waren rund 520 Millionen Euro geplant. Auch beim Umsatz rudert das Unternehmen zurück: Statt 3,85 Milliarden Euro sollen nur noch 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro erlöst werden.
Der Grund für diese drastische Korrektur liegt auf der Hand: Der deutsche Werbemarkt schwächelt dramatisch. Besonders bitter für ProSiebenSat1, da das vierte Quartal traditionell das wichtigste für TV-Sender ist – Werbetreibende schöpfen ihre Budgets vor Weihnachten aus.
Die wichtigsten Fakten zur Prognosesenkung:
- EBITDA-Erwartung um 100 Millionen Euro gesenkt
- Umsatzprognose um bis zu 200 Millionen Euro reduziert
- Verschuldungsquote steigt auf 3,0 bis 3,5x (geplant waren 2,5 bis 3,0x)
- Entertainment-Werbeerlöse sinken im dritten Quartal um mittleren einstelligen Prozentsatz
Berlusconi-Familie übernimmt das Kommando
Parallel zur Hiobsbotschaft vollendete die italienische MFE-MediaForEurope der Berlusconi-Familie ihre 1,8 Milliarden Euro schwere Übernahme. Mit 75,6% der Anteile kann MFE nun einen Beherrschungsvertrag abschließen und vollständigen Zugriff auf ProSiebenSat1 erlangen.
MFE-CEO Pier Silvio Berlusconi verspricht Synergien von bis zu 419 Millionen Euro jährlich. Der kombinierte Konzern soll zum größten Free-TV-Anbieter Europas mit einem Umsatz von 6,8 Milliarden Euro werden. Doch erst müssen die aktuellen Probleme gelöst werden.
Die neuen Eigentümer haben bereits weitreichende Pläne: Eine außerordentliche Hauptversammlung soll den Aufsichtsrat neu besetzen. Zudem will MFE die Non-Core-Assets wie E-Commerce- und Online-Dating-Geschäfte auf den Prüfstand stellen. "Wir werden entscheiden, was verkauft oder abgewickelt werden soll", kündigte MFE-Finanzchef Marco Giordani an.
Kampf gegen Streaming-Giganten wird härter
Die Herausforderungen für ProSiebenSat1 gehen weit über die schwächelnde deutsche Wirtschaft hinaus. Netflix, YouTube und andere Streaming-Anbieter greifen traditionellen Fernsehsendern sowohl Zuschauer als auch Werbebudgets ab. Die Konkurrenz wird immer intensiver.
Trotz der düsteren Aussichten zeigt sich CFO Martin Mildner, dessen Vertrag erst im September bis 2029 verlängert wurde, optimistisch: "Wir sind zuversichtlich, dass wir schnell von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren werden."
Die nächste Bewährungsprobe kommt am 13. November mit der Veröffentlichung der Q3-Zahlen. Dann zeigt sich, ob die pessimistischen Prognosen gerechtfertigt sind – oder ob sich erste Hoffnungsschimmer abzeichnen.
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