ProSiebenSat1 Aktie: Neue Fragezeichen?

Der neue Eigentümer MFE hat die Kontrolle übernommen, doch die ersten Schocknachrichten ließen nicht lange auf sich warten. Nur Tage nach der Übernahme korrigierte ProSiebenSat.1 seine Jahresprognose drastisch nach unten – ein klares Signal, dass die strukturellen Probleme des Medienkonzerns tiefer sitzen als gedacht. Steht die Aktie vor einer dauerhaften Talfahrt?
Prognose-Crash: Bis zu 100 Millionen Euro weniger
Am 16. September traf es die Anleger mit voller Wucht: Statt der erhofften 520 Millionen Euro erwartet der Konzern nun nur noch ein bereinigtes EBITDA von 420 bis 470 Millionen Euro. Das ist ein Absturz um bis zu 100 Millionen Euro oder fast 20 Prozent. Parallel sank die Erlösprognose auf 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro.
Die Konsequenz: Die Leverage-Ratio droht auf 3,0x bis 3,5x zu steigen – deutlich über dem bisherigen Zielkorridor. Ein Alarmsignal für die Bonität.
Die harten Fakten der Prognosekorrektur:
- Bereinigtes EBITDA: minus bis zu 100 Mio. Euro
- Leverage-Ratio: steigt auf bis zu 3,5x
- Entertainment-Werbeerlöse: Rückgang im mittleren einstelligen Bereich
Werbemarkt in der Krise: Das Rückgrat bricht
Verantwortlich für die Ernüchterung ist der eingebrochene Werbemarkt, das traditionelle Rückgrat des Geschäftsmodells. Besonders brisant: Selbst im vierten Quartal, der wichtigsten Phase für Weihnachtswerbung, erwartet der Konzern nur einen leichten Rückgang – keine Erholung.
"Wir erwarten, dass die wirtschaftliche Situation im deutschsprachigen Raum im vierten Quartal schwierig bleiben wird", räumte das Unternehmen ein. Eine schonungslose Diagnose.
MFE-Übernahme: Rettungsanker oder zusätzliches Risiko?
Die Timing-Frage drängt sich auf: Warum korrigierte MFE die Prognose just nach der Übernahme? Der neue Mehrheitseigner mit 75,1 Prozent hält sich mit Schuldzuweisungen zurück – aber die Agenda ist klar:
- Außerordentliche Hauptversammlung zur Neubesetzung des Aufsichtsrats
- Überprüfung nicht-kerngeschäftlicher Aktivitäten (E-Commerce, Online-Dating)
- Aufbau eines paneuropäischen Medienkonzerns gegen US-Streaming-Giganten
Doch können diese Pläne den akuten Werbemarkt-Einbruch kompensieren?
Kurs unter Druck: Die Zahlen sprechen eine klare Sprache
Die Börse hat reagiert: Die Aktie notiert bei 5,57 Euro und hat allein in den letzten 30 Tagen satte 29 Prozent verloren. Sie liegt damit rund 34 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 8,38 Euro.
Immerhin: Die Warburg Research stufte den Titel von "Sell" auf "Hold" hoch – ein Zeichen, dass viel Negatives bereits eingepreist sein könnte. Das Kursziel liegt bei 6,80 Euro.
Was kommt als nächstes?
Am 13. November werden die Q3-Zahlen erwartet – die nächste Bewährungsprobe. Bis dahin bleibt die Frage: Schafft es MFE, den angeschlagenen Medienriesen zu stabilisieren? Oder wird die Übernahme zur Belastungsprobe für beide Seiten?
Eines ist sicher: Die Phase der Neuorientierung hat begonnen – und sie wird schmerzhaft.
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