ProSiebenSat1 Aktie: Machtwechsel!

Der italienische Medienkonzern MFE hat die Kontrolle übernommen - und räumt jetzt gründlich auf. Nach dem Erwerb von 75,61% der Anteile zieht der neue Mehrheitseigner die Fänder straffer und verändert die Führungsstruktur bei ProSiebenSat1. Doch kann der Machtwechsel den deutschen Medienriesen aus der Krise führen?
Aufsichtsrat im Umbruch
Die neuen Eigentumsverhältnisse zeigen sofort Wirkung: Zwei Aufsichtsratsmitglieder haben ihre Mandate niedergelegt - Klára Brachtlová von PPF und der unabhängige Christoph Mainusch. Damit macht MFE klar, wer jetzt das Sagen hat. Der italienische Konzern, kontrolliert von der Familie Berlusconi, plant kurzfristig zwei neue Aufsichtsratsmitglieder über das Gericht bestellen zu lassen.
Diese personellen Veränderungen markieren einen Wendepunkt für ProSiebenSat1. Maria Kyriacou, Aufsichtsratsvorsitzende, würdigte zwar die Verdienste der Scheidenden, doch die Botschaft ist eindeutig: MFE will direkteren Einfluss auf die strategische Ausrichtung nehmen.
Düstere Prognose belastet Stimmung
Doch der Machtwechsel kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst Mitte September musste ProSiebenSat1 seine Prognose für 2025 nach unten korrigieren - eine Ad-hoc-Mitteilung, die Anleger schockierte.
Die Gründe für die eingetrübte Aussicht sind alarmierend:
- Das margenstarke TV-Werbegeschäft leidet unter schwierigen Marktbedingungen
- Verbraucherausgaben entwickeln sich schwächer als erwartet
- Traditionelle Werbeeinnahmen brechen weiter ein
Die Aktie spiegelt diese Sorgen wider: Mit rund 5,70 Euro liegt sie etwa 32% unter ihrem 52-Wochen-Hoch und kämpft sichtlich mit dem anhaltenden Abwärtstrend.
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Joyn: Rettungsanker oder Luftschloss?
Kann die Streaming-Plattform Joyn den Absturz stoppen? Die Zahlen klingen vielversprechend: Im vierten Quartal 2024 wuchs die monatliche Nutzerzahl um 25%, die Videobetrachtungszeit sogar um 40%. Das Unternehmen peilt ambitionierte Ziele an:
- Steigerung der Joyn-Erlöse von 120 Millionen auf über 250 Millionen Euro bis 2027
- Verstärkte Investitionen in exklusive Inhalte
- Expansion in der DACH-Region
Doch die entscheidende Frage bleibt: Reicht das Wachstum bei Joyn aus, um die Einbrüche im Kerngeschäft zu kompensieren?
Finanzielles Fundament wackelt
Die jüngsten Zahlen zeigen ein gemischtes Bild. Zwar beendete ProSiebenSat1 2024 mit Konzernerlösen von 3,92 Milliarden Euro (plus 2%), doch das bereinigte EBITDA lag bei 557 Millionen Euro - 4% unter dem Vorjahr. Immerhin gelang es, die Nettoverschuldung auf 1,51 Milliarden Euro zu reduzieren.
Die Leverage Ratio von 2,7x liegt zwar im Zielkorridor, doch bei weiter schrumpfenden Erträgen könnte diese Stabilität schnell ins Wanken geraten. Die hohe Volatilität der Aktie von fast 49% spricht Bände über die Verunsicherung der Anleger.
Der Machtwechsel bei ProSiebenSat1 ist vollzogen - doch der schwierigste Teil steht noch bevor. Während MFE seine Strategie durchsetzt, kämpft das Unternehmen an zwei Fronten: gegen die Erosion des traditionellen TV-Geschäfts und für den Durchbruch im digitalen Streaming. Ob die Italiener den deutschen Medienriesen wirklich wenden können, wird sich an einem entscheidenden Faktor messen lassen: Können sie Joyn zum profitablen Wachstumstreiber machen?
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