Die Berlusconi-Familie hat es geschafft: Nach monatelanger Übernahmeschlacht kontrolliert MFE-MediaForEurope nun 75,61% der ProSiebenSat.1-Anteile. Ein strategischer Schachzug, der Europas Medienlandschaft komplett verändert. Doch was bedeutet der italienische Coup für die Aktionäre – und kann der neue TV-Riese wirklich gegen Netflix bestehen?

Übernahmeschlacht beendet – PPF gibt auf

Entscheidend für MFEs Triumph war ein überraschender Strategiewechsel: Der tschechische Investor PPF, der ursprünglich ein eigenes Übernahmeangebot vorgelegt hatte, verkaufte seine 15,68%-Beteiligung an die Berlusconi-Familie. Ein kapitaler Rückzieher, der den Weg für die italienische Kontrolle ebnete.

Mit über 75% der Stimmrechte kann MFE nun einen Beherrschungsvertrag abschließen und erhält vollständigen Zugang zu ProSiebenSat.1s Erträgen. Die Aktie reagierte prompt: Ein Plus von 8,7% auf 8,23 Euro belohnte die Anleger für ihr Durchhaltevermögen.

Europas neuer TV-Champion entsteht

Die Zahlen sind beeindruckend:
- 6,8 Milliarden Euro kombinierte Umsätze
- 210 Millionen Menschen Reichweite in fünf Kernmärkten
- 419 Millionen Euro prognostizierte jährliche Synergien
- 10% der EU-TV-Zuschauerschaft im Visier

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Streaming-Krieg gegen US-Giganten eröffnet

Doch der wahre Kampf beginnt erst jetzt. Pier Silvio Berlusconi macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen: Der neue europäische TV-Champion soll Netflix, YouTube und Co. die Stirn bieten. Eine gewagte Mission in Zeiten, in denen traditionelles Fernsehen täglich Zuschauer an Streaming-Dienste verliert.

ProSiebenSat.1 setzt dabei auf seine Streaming-Plattform Joyn, die bereits zweistelliges Wachstum verzeichnet. Ob das reicht, um die US-Konkurrenz ernsthaft herauszufordern?

Die erfolgreiche Übernahme beendet eine Phase der Unsicherheit für die Aktionäre. Mit einem Jahresplus von fast 60% haben sich Geduld und Vertrauen ausgezahlt – jetzt beginnt das eigentliche Abenteuer im europäischen Medienmarkt.

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