ProSiebenSat1 Aktie: Drama um Berlusconi-Übernahme

Die Spannung steigt: Während die italienische MFE-MediaForEurope der Berlusconi-Familie kurz vor der finalen Übernahme von ProSiebenSat1 steht, schlägt Warburg Research Alarm. Die Bank stufte die Aktie überraschend auf "Sell" herab – ausgerechnet jetzt, wo sich das Übernahme-Drama seinem Höhepunkt nähert. Droht den verbliebenen Aktionären nach der Machtübernahme ein böses Erwachen?
Berlusconis machen ernst: 60% Mehrheit in Sicht
Die zusätzliche Annahmefrist für das MFE-Übernahmeangebot endete gestern, am 1. September. Mit bereits gesicherten 43,57% der Anteile und dem überraschenden Ausstieg des tschechischen Investors PPF dürfte MFE eine komfortable Mehrheit von rund 60% erreichen. Die finalen Ergebnisse werden am 4. September verkündet.
Das Angebot der Italiener: 4,48 Euro in bar plus 1,3 MFE-A-Aktien je ProSiebenSat1-Aktie – ein Gesamtwert von etwa 7,99 Euro.
Warnung vor dem Kollaps: Analyst schlägt Alarm
Ausgerechnet in der heißen Phase der Übernahme verschärft Warburg Research seine Einschätzung dramatisch. Analyst Jörg Philipp Frey stufte ProSiebenSat1 von "Hold" auf "Sell" herab und senkte das Kursziel von 7 auf 6,80 Euro.
Die Begründung für diese drastische Abstufung liest sich wie eine Warnung vor dem perfekten Sturm:
- Liquiditätsfalle: Der schrumpfende Streubesitz droht die Handelbarkeit zu ersticken
- Ertragskrise: Die schwache Gewinnentwicklung überwiegt mögliche Übernahme-Synergien
- Werbemarkt-Kollaps: Das schwierige TV-Werbeumfeld belastet die Bewertungsperspektiven
Zahlen sprechen eine deutliche Sprache
Die Geschäftsentwicklung gibt den Pessimisten recht. Im zweiten Quartal sanken die Konzernerlöse um 7% auf 840 Millionen Euro. Noch dramatischer: Das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) brach um satte 40% ein – sowohl im zweiten Quartal als auch im gesamten ersten Halbjahr.
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Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
- Adjusted EBITDA Q2: Nur noch 55 Millionen Euro (-40%)
- TV-Werbeumsätze DACH: Minus 9% im zweiten Quartal
- Joyn AVOD-Erlöse: Plus 62% als einziger Lichtblick
- Umsatz H1 2025: 1,695 Milliarden Euro (-4%)
CFO-Posse sorgt für zusätzlichen Zündstoff
Als wäre die Situation nicht schon brisant genug, verlängerte ProSiebenSat1 überraschend den Vertrag von CFO Martin Mildner bis Mai 2029 – gegen den Willen von MFE. Die italienische Gruppe war laut Reuters-Informationen gegen diese Personalentscheidung.
Mildner versucht zu beschwichtigen: "Ich werde besonderen Wert auf die enge Zusammenarbeit mit MFE legen, um gemeinsam Synergien zu realisieren." Doch die Fronten scheinen bereits verhärtet.
Aktie schwankt zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Die Marktreaktion spiegelt die Unsicherheit wider. Nach einem Zweijahreshoch von 8,53 Euro am Freitag fiel die Aktie am letzten Tag der Annahmefrist zeitweise auf 7,78 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 8,17 Euro liegt sie knapp über dem MFE-Angebot und damit rund 58% über dem Jahresstartwert – ein Beleg für die Übernahme-Fantasie der vergangenen Monate.
Wird aus dem deutschen TV-Konzern nun tatsächlich der europäische Champion, den sich die Berlusconis vorstellen? Oder droht den Aktionären nach der italienischen Machtübernahme eine böse Überraschung? Die Antwort gibt es am 4. September.
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