Petrobras: Zwischen Windkraft und Tiefseebohrungen

Der brasilianische Energie-Riese Petrobras treibt seine strategische Neuausrichtung mit voller Kraft voran. Während das Unternehmen einerseits massiv in erneuerbare Energien investiert, expandiert es gleichzeitig in neue internationale Öl- und Gasfelder. Dieser doppelte Kurs spiegelt den Spagat wider, den viele traditionelle Energieunternehmen im Zuge der Energiewende meistern müssen.
Größter Windkraft-Turbine Amerikas in Betrieb
In einer wegweisenden Initiative für Brasiliens Energiesektor hat Petrobras gemeinsam mit den Partnern WEG und Statkraft die größte Onshore-Windturbine Amerikas in Betrieb genommen. Die 7-Megawatt-Anlage im Windpark Seabra in Bahia kann rund 15.000 brasilianische Haushalte mit Strom versorgen. Die Entwicklung dieser Technologie verschlang Investitionen von umgerechnet 130 Millionen Euro und ist Kernstück der Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens.
Expansion in afrikanische Tiefseeblöcke
Parallel zum Engagement in erneuerbaren Energien setzt Petrobras weiter auf sein Kerngeschäft. Das Unternehmen sicherte sich eine 27,5% Beteiligung am Offshore-Explorationsblock 4 vor São Tomé und Príncipe. In dem Konsortium mit Operator Shell (30%) und Galp (27,5%) markiert dies bereits die vierte Konzession von Petrobras in dieser vielversprechenden Region. Die Strategie zielt klar darauf ab, durch Exploration neuer Felder die Öl- und Gasreserven aufzufrischen.
Kohlenstoffabscheidung als dritte Säule
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Petrobras?
Erst am Vortag hatte Petrobras ein weiteres klimarelevantes Projekt auf den Weg gebracht: Das erste brasilianische Pilotprojekt zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) in São Tomé, Rio de Janeiro. Ab 2028 sollen dort jährlich bis zu 100.000 Tonnen CO2 gespeichert werden.
Strategischer Spagat unter neuer Führung
Diese Entwicklungen sind konkrete Schritte zur Umsetzung des Strategic Plans 2025-2029. Seit der Ernennung von Bruno Moretti, einem Verbündeten von Präsident Lula da Silva, zum Aufsichtsratsvorsitzenden im August 2025 steht die Balance zwischen Aktionärsrenditen und Investitionen in Brasiliens Energieentwicklung im Fokus.
Die Petrobras-Aktie zeigt sich nach den jüngsten Kursrückschlägen nahe ihrem Jahrestief und kämpft mit einem Abschlag von über 17 Prozent seit Jahresbeginn. Die nächsten Quartalszahlen Anfang November werden zeigen, ob Investoren diesen strategischen Doppelkurs belohnen werden.
Petrobras-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Petrobras-Analyse vom 19. September liefert die Antwort:
Die neusten Petrobras-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Petrobras-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Petrobras: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...