Petrobras Aktie: Widersprüchliche Signale
Feuer auf einer Ölplattform, Produktionsstopp im Santos-Becken – und gleichzeitig Verträge über fast 18 Milliarden Dollar. Petrobras liefert Anlegern derzeit ein Lehrstück in Gegensätzen. Während operative Risiken schlagend werden, sichert sich der brasilianische Ölkonzern langfristige Einnahmen in Milliardenhöhe.
Produktionsstopp nach Feuer auf P-68
Am 19. Dezember musste Petrobras die Ölförderung auf der Plattform P-68 im Pre-Salt Santos-Becken einstellen. Auslöser war ein Brand in der Wasseraufbereitungsanlage, den die Crew zwar schnell mit tragbaren Feuerlöschern unter Kontrolle brachte. Verletzte oder Umweltschäden gab es nicht.
Dennoch: Die Förderung ruht bis auf Weiteres. Für Anleger unterstreicht der Vorfall die operativen Risiken der Tiefseeförderung. Die P-68 zählt zu den wichtigen Pre-Salt-Assets des Konzerns – jeder Ausfalltag schmälert die kurzfristige Produktionsbilanz.
Fast 18 Milliarden Dollar an Lieferverträgen
Einen Tag zuvor hatte Petrobras allerdings ein deutlich positiveres Signal gesendet. Am 18. Dezember unterschrieb der Konzern mit dem Petrochemie-Riesen Braskem mehrere langfristige Lieferverträge:
- Naphtha: Fünfjahresvertrag über 11,3 Milliarden Dollar, bis zu 4,3 Millionen Tonnen jährlich bis 2030
- Ethan, Propan & Wasserstoff: Elfjahresvertrag über 5,6 Milliarden Dollar, gekoppelt an internationale Benchmarks
- Propylen: Fünfjahresvertrag über 940 Millionen Dollar, Start Mai 2026
Die Vereinbarungen sichern Petrobras planbare Einnahmen und reduzieren die Abhängigkeit von volatilen Spotmärkten für diese Downstream-Produkte. Das Gesamtvolumen von knapp 18 Milliarden Dollar stabilisiert die Erlösseite deutlich.
Einstieg in Erneuerbare Energien
Parallel positioniert sich Petrobras strategisch neu. Am 20. Dezember vereinbarte der Konzern ein Joint Venture mit Lightsource BP und erwirbt 49,9 Prozent an der Tochtergesellschaft. Ziel ist der Aufbau von Solarenergie-Projekten in Brasilien.
Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der globale Ölmarkt unter Druck steht. Brent-Rohöl notiert aktuell um 60,47 Dollar pro Barrel. Trotz jüngster geopolitischer Spannungen – die USA beschlagnahmten am 20. Dezember den venezolanischen Tanker Centuries – bleiben die Preise gedämpft. Analysten erwarten für 2026 ein Angebotsüberschuss, auch durch steigende Fördermengen aus Nicht-OPEC-Staaten wie Brasilien.
Bewertung unter Branchendurchschnitt
An der Börse wird Petrobras derzeit am unteren Ende der Vergleichsgruppe bewertet. Die Preferred Shares (PBR.A) schlossen am 19. Dezember bei 11,18 Dollar. Marktbeobachter nennen politische Risiken als Hauptgrund, obwohl die Fundamentaldaten mit nachgewiesenen Reserven von 11,4 Milliarden Barrel Öläquivalent solide ausfallen.
Die Gemengelage aus operativem Rückschlag und milliardenschweren Langfristverträgen schafft ein ambivalentes Bild. Anleger müssen abwägen, wie stark der Produktionsausfall wiegt – und wie viel Stabilität die gesicherten Einnahmen bieten.
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