Petrobras Aktie: Stresstest für Anleger

Die brasilianische Ölgesellschaft Petrobras steckt in der Zwickmühle. Während operative Rekorde und lukrative Verträge für Euphorie sorgen könnten, schürt ein Machtwechsel an der Konzernspitze massive Investorenängste. Die entscheidende Frage: Überwiegen die Fundamentaldaten oder die Governance-Risiken?
Machtpoker an der Spitze verunsichert Märkte
Die Ernennung von Bruno Moretti zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden erwies sich als Börsenbremse. Anleger fürchten zunehmenden politischen Einfluss auf das Staatsunternehmen und straften die Entscheidung umgehend ab – der Titel verlor nach der Ankündigung satte 6,7 Prozent. Dieser Vertrauensverlust kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn die jüngsten Halbjahreszahlen zeigen ein zwiespältiges Bild.
Zwiespältige Zahlenlage trotz operativer Stärke
Die Bilanz für das erste Halbjahr 2025 liest sich wie eine Achterbahnfahrt. Während der Umsatz um 4,03 Milliarden Dollar einbrach – getrieben von schwächeren Inlandsverkäufen und fallenden Rohölpreisen –, schoss der Nettogewinn um beeindruckende 141,3 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar in die Höhe. Allerdings speiste sich dieses Ergebnis maßgeblich aus einem Währungsgewinn von 2,76 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stieg die Nettoverschuldung um 12,1 Prozent auf 58,6 Milliarden Dollar, während die Investitionen in Vorhaben im präsalinen Becken um 32 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar kletterten.
Rekordproduktion und milliardenschwere Investitionen
Trotz der finanziellen Herausforderungen demonstriert Petrobras weiterhin operative Schlagkraft. Das Buzios-Feld im präsalinen Becken knackte jüngst die magische Grenze von 900.000 Barrel pro Tag – ein neuer Produktionsrekord. Dies unterstreicht das gewaltige Potenzial der Kernassets des Unternehmens.
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Die Bedeutung dieser Felder zeigt sich auch in jüngsten Vertragsvergaben: Halliburton und SLB sicherten sich Aufträge im Gesamtwert von 328 Millionen Dollar für essentielle Dienstleistungen im Buzios-Feld. Diese Investitionen signalisieren klar, dass die Produktionssteigerung weiterhin oberste Priorität genießt.
Analysten bleiben vorsichtig optimistisch
Die Gemengelage aus operativer Stärke und Governance-Bedenken spiegelt sich in der Analystengemeinde wider. Die UBS hält zwar an ihrer "Buy"-Einstufung für Petrobras fest, senkte jedoch das Kursziel um 8,86 Prozent auf 14,40 Dollar. Eine klare Absage ist dies nicht, aber ein deutliches Signal für die gestiegenen Risiken.
Parallel laufen die Vorbereitungen für die nächste Explorationsphase: Die Positionierung der Bohrinsel NS-42 im Amapá-Block für die entscheidende Umweltverträglichkeitsprüfung markiert den finalen Schritt vor möglichen neuen Explorationsaktivitäten.
Die Petrobras-Aktie muss somit mehrere Baustellen gleichzeitig managen: schwankende Ölpreise, steigende Schulden, massive Investitionsausgaben – und nun auch noch politische Einflussnahme. Ob die fundamentale Stärke ausreicht, um diese Belastungsprobe zu bestehen, wird sich an den Märkten zeigen.
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