Pepsi gerät wegen alter Kartellvorwürfe in die Schlagzeilen – der Kurs hält sich dennoch erstaunlich robust. Hintergrund sind nun veröffentlichte US-Gerichtsunterlagen, die frühere, aggressive Preisabsprachen mit Walmart beleuchten. Während der Gesamtmarkt schwächelt, setzt die Aktie ein anderes Signal: Entscheidend ist für Anleger derzeit offenbar weniger die Vergangenheit, sondern der Umbau des Konzerns.

Alte FTC-Beschwerde, neue Details

Auslöser der aktuellen Diskussion ist eine bereits eingestellte Beschwerde der US-Handelsaufsicht FTC gegen PepsiCo. Ein Bundesrichter hat am Freitag bislang versiegelte Passagen freigegeben, die aus einer im Januar 2025 eingereichten und im Mai 2025 von der FTC selbst zurückgezogenen Klage stammen.

Kern der Enthüllungen: Pepsi soll Walmart exklusive Preisvorteile eingeräumt haben, die kleineren Händlern verwehrt blieben. Dazu gehörten spezielle Promotions und Rabatte, die systematisch nur dem Handelsriesen zugutekamen. Laut den Unterlagen stützten diese Maßnahmen zeitweise das Absatzwachstum, weil Volumen gezielt über den wichtigsten Vertriebspartner gelenkt wurde.

Wichtig ist dabei die Einordnung: Es handelt sich nicht um ein neues Verfahren oder eine frische Anklage. Die rechtliche Auseinandersetzung ist beendet, nun werden lediglich die Details der damaligen Vorwürfe öffentlich. Damit liefern die Dokumente vor allem einen rückblickenden Einblick in die damalige Wettbewerbspolitik von PepsiCo.

Aktie entkoppelt sich vom Markt

Trotz der sensiblen Inhalte zeigte die Pepsi-Aktie am Freitag Stärke und legte zu, während US-Standard- und Technologieindizes deutlich nachgaben. Der Titel lief damit dem schwachen Marktumfeld sichtbar davon.

Auch im etwas längeren Bild bestätigt sich dieses Bild relativer Stabilität: In den vergangenen 30 Tagen verzeichnet die Aktie ein moderates Plus von 2,84 %, obwohl sie seit Jahresbeginn noch rund 12,5 % im Minus liegt. Aktuell notiert der Kurs nur knapp über dem 50-Tage-Durchschnitt, was auf ein eher ausgeglichenes kurzfristiges Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern hindeutet.

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Marktbeobachter schließen daraus, dass die regulatorischen Risiken aus der alten FTC-Sache weitgehend eingepreist sind und der Fokus sich verschiebt – hin zu Effizienz, Margen und künftiger Ertragskraft.

Druck von Elliott – Umbau im Fokus

Ein wesentlicher Kurstreiber im Hintergrund ist der Einstieg des aktivistischen Investors Elliott Investment Management. Nach einer Vereinbarung mit PepsiCo hat das Management einen „Rebuilding“-Kurs eingeschlagen, der klar auf Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit zielt.

Im Zentrum stehen dabei drei Hebel:
- Preisanpassungen: Gezielte Preissenkungen in einzelnen Segmenten, um Absatz und Marktanteile zurückzugewinnen.
- Kostendisziplin: Straffere Strukturen und Effizienzprogramme, um Margen trotz Preisdruck zu stabilisieren.
- Portfoliobereinigung: Prüfung und möglicher Verkauf schwächer performender Aktivitäten, um Kapital auf renditestarke Bereiche zu konzentrieren.

Vor diesem Hintergrund werten viele Investoren die nun offengelegten FTC-Details eher als „Altlasten-Dokumentation“ denn als neue Belastung. Im Vordergrund steht, ob das von Elliott angestoßene Programm tatsächlich nachhaltig höhere Erträge liefern kann.

Blick auf Bewertung und Erwartungen

An der Börse rücken nun die nächsten Quartalszahlen stärker in den Vordergrund. Analysten erwarten für den kommenden Berichtszeitraum einen Gewinn je Aktie (EPS) von 2,24 US-Dollar. Das entspräche einem Zuwachs von rund 14 % gegenüber dem Vorjahr – ein deutliches Signal, dass der Markt aktuell mit spürbarer Ergebnisverbesserung rechnet.

Auf Basis der Konsensschätzungen liegt das vorausschauende KGV bei etwa 18,4. Beim Umsatz rechnen Analysten im kommenden Quartal mit rund 28,84 Milliarden US-Dollar. Die Einschätzungen bleiben insgesamt verhalten: Das Konsensrating lautet „Halten“, gleichzeitig gibt es aber vermehrt Kurszielanhebungen. So hat etwa Jefferies sein Ziel zuletzt auf 164 US-Dollar angesetzt.

Fazit: Vergangenheit offen, Zukunft im Test

Unterm Strich zeigt sich die Pepsi-Aktie derzeit erstaunlich widerstandsfähig: Die Offenlegung der FTC-Unterlagen macht frühere, aggressive Preisvorteile für Walmart transparent, löst aber keinen Verkaufsdruck aus. Stattdessen konzentriert sich der Markt auf den von Elliott Investment Management forcierten Effizienz- und Umbauplan und auf die Frage, ob das erwartete Gewinnwachstum von gut 14 % im nächsten Quartal erreicht werden kann. Kurzfristig bleibt vor allem entscheidend, ob Pepsi die aktuell erreichten Kursniveaus verteidigen und daraus eine neue, tragfähige Aufwärtsbasis formen kann.

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