Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) zieht sich mit einem Paukenschlag aus den USA zurück – und setzt alles auf Europa. Während das Institut ein milliardenschweres Immobilienportfolio in Übersee abwickelt, startet es gleichzeitig eine aggressive Kapitalstrategie. Doch kann der radikale Schnitt die Aktie aus dem Abwärtstrend holen?

Strategische Kehrtwende: Adieu Amerika

Der Schritt ist drastisch: Die pbb will ihr gesamtes US-Geschäft mit einem Volumen von 4,1 Milliarden Euro abstoßen. Besonders brisant: Ein Großteil der Kredite entfällt auf problematische Büroimmobilien an der Westküste und in Chicago.

  • Portfolioabbau: 2,6 Milliarden Euro risikogewichtete Aktiva werden verkauft, verbrieft oder auslaufen gelassen
  • Hintergrund: Politische Unsicherheiten unter US-Präsident Trump und schwache Marktentwicklung
  • Neuer Fokus: Expansion im europäischen Heimatmarkt mit geplanten Akquisitionen in Deutschland

Kapitalspiel mit Risiko und Chance

Parallel zum US-Ausstieg startet die Bank ein ambitioniertes Finanzierungsmanöver:

  1. Rückkaufoffensive: Bis zu 300 Millionen Euro alter Tier 2-Anleihen (Fälligkeit 2027) sollen vom Markt genommen werden
  2. Frische Mittel: Gleichzeitig plant die pbb eine Neuemission in gleicher Höhe
  3. Konditionen: Der Rückkauf hängt direkt vom Erfolg der neuen Anleihe ab

"Das ist ein kluges Doppelspiel", kommentiert ein Marktbeobachter. "Die Bank optimiert ihre Kapitalkosten während der Transformation."

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Prognose-Radar: Licht und Schatten

Während die pbb ihre Prognose für 2025 vorsorglich kassiert hat, hält sie an den Zielen für 2027 fest. Besonders ambitioniert: Die Kernkapitalquote soll bei mindestens 14 Prozent bleiben. Doch der Markt zeigt sich skeptisch – die Aktie notiert aktuell bei 5,14 Euro und damit:

  • 15,7% unter dem Jahreshoch von 6,11 Euro
  • RSI von 23,8 signalisiert starke Überverkauftheit
  • Volatilität bei 28,85% – typisch für Umbruchphasen

Fazit: Warten auf den Turnaround

Die pbb geht mit ihrem radikalen US-Ausstieg und der europäischen Neuausrichtung ein kalkuliertes Risiko ein. Ob die Strategie aufgeht, wird sich an zwei Faktoren zeigen: Gelingt die geordnete Abwicklung des US-Portfolios? Und kann die Bank ihr europäisches Wachstum wie geplant beschleunigen? Für Anleger bleibt es eine Wette auf das Management – mit allen Chancen und Risiken einer tiefgreifenden Transformation.

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