PayPal zündet die nächste Stufe! Mit einer neuen Partnerschaft mit Mastercard und der Einführung einer physischen Kreditkarte für US-Kunden greift der Bezahldienstleister im stationären Handel an. Ein klarer Vorstoß, um die Grenzen zwischen Online- und Offline-Shopping weiter zu verwischen – doch was steckt genau dahinter?

Neue Allianzen und Produkte für mehr Reichweite

Im Zentrum der aktuellen Bewegung steht die Zusammenarbeit mit Mastercard. Gemeinsam wollen die beiden Finanzgiganten neue Funktionen für den "Mastercard One Credential"-Service entwickeln. Diese digitale Bezahllösung soll Kunden mehr Auswahl und Kontrolle beim Checkout bieten, egal ob online oder im Laden, indem ein einziger Datensatz für verschiedene Zahlungsarten genutzt werden kann.

Passend dazu hat PayPal für seine US-Kunden eine neue physische Karte vorgestellt. Diese ermöglicht es, PayPal Credit direkt für Einkäufe in Geschäften zu nutzen, überall dort, wo Mastercard akzeptiert wird. Diese Initiative, in Kooperation mit Synchrony Financial, untermauert PayPals Strategie, Online-Kredite mit dem physischen Einzelhandel zu verknüpfen – ganz im Sinne der "PayPal Everywhere"-Vision.

Tochter Venmo als starker Wachstumsmotor

Auch die PayPal-Tochter Venmo beschleunigt den Ausbau ihrer Handelsfunktionen. Die Plattform kündigte neue Vorteile für Kunden an, die ihr Venmo-Guthaben für alltägliche Einkäufe nutzen und mit der Venmo Debit Mastercard® Prämien sammeln. Die Wachstumszahlen von Venmo sind beachtlich:

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• Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 20 Prozent.
• Das Zahlungsvolumen über "Pay with Venmo" wuchs um über 50 Prozent.
• Die Zahl der monatlich aktiven Konten legte um 30 Prozent zu.
• Die monatlich aktiven Nutzer der Venmo Debit Card stiegen um 40 Prozent.

Solide Zahlen im Händlergeschäft und bei Ratenzahlungen

PayPal festigt zudem seine Position im Bereich der Händlerdienstleistungen. Die Einnahmen aus "sonstigen Mehrwertdiensten", wozu Angebote wie Betrugsschutz und Händlerkredite zählen, zeigten im ersten Quartal mit einem Anstieg von 17 Prozent auf 775 Millionen US-Dollar ein starkes Wachstum. Der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist deutlich: KMU-Transaktionen machten 2024 bereits 45 Prozent des gesamten Zahlungsvolumens von PayPal aus. Derzeit bedient das Händler-Ökosystem von PayPal 36 Millionen Unternehmen, ein Plus von 10,76 Prozent im Jahresvergleich. Auch das Segment "Buy Now, Pay Later" (BNPL) wächst robust und verzeichnete 2024 ein Gesamtzahlungsvolumen von 33 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 21 Prozent entspricht.

Marktbeobachter und Krypto-Einfluss

Die Finanzmärkte nehmen auch die Aktivitäten institutioneller Investoren wahr. So erhöhte Secure Asset Management LLC im ersten Quartal seine Bestände an PayPal-Aktien, während Teamwork Financial Advisors LLC eine neue Position aufbaute.

Interessant ist zudem eine erkennbare Verbindung zwischen PayPal und dem Kryptomarkt. Der Korrelationskoeffizient zwischen dem PYPL-Aktienkurs und dem BTC/USD-Kurs lag im vergangenen Monat bei durchschnittlich 0,65, was auf eine moderate positive Beziehung hindeutet. Ein jüngster Anstieg institutioneller Zuflüsse in Bitcoin-ETFs fiel mit einem Anstieg der PYPL-Aktie um 1,8 Prozent zusammen. Zudem stiegen die aktiven Bitcoin-Adressen am 04. Juni 2025 um 5 Prozent, was potenziell mit PayPals Krypto-Transaktionsvolumen in Verbindung stehen könnte. Trotz der ambitionierten Schritte kämpft die PayPal-Aktie seit Jahresbeginn mit deutlichen Verlusten von über 24 Prozent. Analysten sehen den Titel aktuell mehrheitlich bei "Halten" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 83,29 US-Dollar. Ob die neuen Initiativen die Aktie nachhaltig beflügeln können, bleibt die spannende Frage.

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