Während PayPal mit seinen Q2-Zahlen eigentlich überzeugte, sorgen massive Insider-Verkäufe für Unruhe. Gleich zwei Führungskräfte trennten sich Ende Juli von ihren Aktien - und das bei einem Kurs, der bereits 14% in einer Woche verloren hatte.

Diego Scotti, Vizepräsident der Verbraucher-Division, verkaufte 3.838 Aktien für rund 265.000 Dollar bei Kursen zwischen 68,51 und 69,91 Dollar. Nahezu zeitgleich trennte sich Finanzchef Chris Natali von seinem kompletten Bestand: 7.102 Aktien für knapp 493.000 Dollar bei 69,35 Dollar je Titel.

Verkaufen die Bosse zur Unzeit?

Besonders brisant: Scotti handelte über einen bereits im März aufgesetzten Verkaufsplan, während Natali seinen gesamten direkten Aktienbesitz auflöste. Das Signal kommt zur denkbar ungünstigen Zeit - PayPal kämpft bereits mit einem schwächelnden Kurs trotz solider Geschäftszahlen.

Die Parallele zu anderen Tech-Werten ist unverkennbar. Auch hier reagieren Anleger zunehmend nervös auf jede Form von Insider-Aktivitäten, selbst wenn diese regelkonform über automatisierte Verkaufspläne ablaufen.

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Analystenmeinungen bleiben gespalten

Die Einschätzungen der Profis zeigen das Dilemma deutlich: Mizuho senkte das Kursziel auf 84 Dollar wegen nachlassenden Wachstums im Checkout-Bereich. KeyBanc warnt vor Zolldruck auf die Margen, während Keefe Bruyette die Gewinnprognosen für 2025 und 2026 anhebt.

Truist bleibt mit einem 68-Dollar-Ziel bei "Verkaufen" und zweifelt an der Qualität der Wachstumstreiber. Citizens JMP kürzte das Ziel von 110 auf 100 Dollar - Grund sind die verschärften Konkurrenzkämpfe mit anderen Digital-Payment-Anbietern.

Bei einem aktuellen KGV von 14,2 wirkt die Bewertung zwar attraktiv, doch die jüngsten Insider-Verkäufe dürften das Vertrauen der Anleger weiter erschüttern. Die Frage bleibt: Nutzen die Führungskräfte nur günstige Gelegenheiten zur Portfoliodiversifikation oder wissen sie mehr als der Markt?

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