PayPal hat zum Wochenschluss eine bemerkenswerte Kehrtwende hingelegt. Nach wochenlangem Abwärtsdruck katapultierte sich die Aktie am Freitag um über vier Prozent nach oben – angetrieben von Hoffnungen auf sinkende Zinsen und einem juristischen Erfolg. Doch reicht das, um den monatelangen Abwärtstrend zu brechen?

Fed-Signale treiben Finanzwerte

Der Auslöser für den plötzlichen Stimmungsumschwung kam aus einer unerwarteten Ecke: John Williams, Präsident der New Yorker Federal Reserve, deutete am Freitag an, dass eine Zinssenkung im Dezember möglich sei – ohne die Inflationsziele zu gefährden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im kommenden Monat schnellte daraufhin auf rund 70 Prozent.

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Für wachstumsorientierte Finanzwerte wie PayPal ist diese Perspektive ein direkter Kurstreiber. Niedrigere Zinsen bedeuten günstigere Finanzierungskosten und höhere Bewertungen für Tech- und Finanzaktien. Die PayPal-Aktie reagierte prompt und löste sich vom schwachen Xetra-Schlusskurs des Vortages.

Rechtserfolg im "Honey"-Streit beseitigt Unsicherheit

Parallel zu den makroökonomischen Impulsen sorgte eine juristische Entwicklung für Erleichterung: Ein Gericht in San Jose wies am 21. November eine Sammelklage gegen PayPal im Zusammenhang mit der Browser-Erweiterung "Honey" ab. Kläger hatten dem Konzern vorgeworfen, unrechtmäßig Affiliate-Provisionen abgezweigt zu haben.

Mit der Abweisung fällt eine rechtliche Unsicherheit weg, die seit der 4-Milliarden-Dollar-Übernahme von Honey im Jahr 2020 auf dem Unternehmen lastete. Das Gericht urteilte, dass die vertraglichen Beziehungen zwischen Influencern und Händlern die Ansprüche gegen PayPal nicht rechtfertigten – ein klarer Sieg für die Rechtsabteilung.

Insider verkaufen – ein Warnsignal?

Trotz der kurzfristigen Kurserholung bleibt das Bild zwiespältig. Hochrangige Führungskräfte haben im November ihre Positionen deutlich reduziert:

  • Suzan Kereere verkaufte am 19. November über 4.100 Aktien
  • Aaron Webster trennte sich Anfang des Monats von mehr als 9.200 Aktien

Die Verkäufe erfolgten zu Kursen zwischen 59 und 66 US-Dollar. Während Insider-Transaktionen nicht zwangsläufig negativ zu bewerten sind, beobachten Analysten diese Bewegungen aufmerksam – zumal der Analystenkonsens mehrheitlich bei "Halten" liegt.

Solide Zahlen, aber weit vom Hoch entfernt

Die fundamentalen Daten aus dem dritten Quartal stützen grundsätzlich die Bewertung:

  • Umsatz: 8,42 Milliarden US-Dollar (+7,3% zum Vorjahr)
  • Gewinn je Aktie: 1,34 US-Dollar (über den Erwartungen von 1,20 US-Dollar)
  • Prognose: Management hob die Jahresprognose für 2025 an

Die Aktie notiert allerdings deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von rund 91 US-Dollar. Die Erholung auf etwa 60 US-Dollar markiert eine technisch relevante Stabilisierung – doch die langfristigen gleitenden Durchschnitte bleiben umkämpft. Die Kombination aus nachlassenden Zinssorgen und dem Wegfall juristischer Risiken hat am Freitag eine unmittelbare Neubewertung ausgelöst. Ob diese Dynamik Bestand hat oder lediglich eine kurzfristige Reaktion auf die Fed-Kommentare darstellt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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