Palantir hat 2025 eine beeindruckende Rally hingelegt, gleichzeitig wird die Luft auf dem aktuellen Niveau deutlich dünner. Starke Wachstumszahlen treffen auf Bewertungskennzahlen, die selbst im Tech-Sektor herausstechen. Genau diese Kombination sorgt nun für eine entscheidende Phase: Reicht das Momentum, oder setzt eine spürbare Abkühlung ein?

Trend stark, Spielraum enger

Nach dem Kursanstieg von über 110 % seit Jahresanfang behauptet sich die Aktie aktuell knapp über 150 Euro und liegt damit nur rund 14 % unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch. Kurzfristig mehren sich jedoch Signale, die eher für eine Konsolidierung als für die nächste Etappe nach oben sprechen – auch der RSI von knapp 79 deutet auf eine überkaufte Situation hin.

Charttechnisch spielt vor allem die Frage eine Rolle, ob der Titel seine jüngsten Unterstützungszonen halten kann. Im US-Handel galt der Bereich um 182 Dollar als erste Absicherungsmarke, darunter wartet bei rund 179 Dollar eine weitere Auffanglinie. Ein Rutsch unter diese Spanne würde laut technischer Lesart vermehrte Verkaufssignale auslösen und Platz für einen Rückgang in die Zone von 150 bis 160 Dollar eröffnen. Bleibt der Kurs darüber, bleibt auch die grundsätzlich bullische Struktur der Aufwärtsbewegung intakt.

Wachstum dank KI-Plattform

Getrieben wird der Kurs vor allem von sehr starken operativen Daten. Im dritten Quartal legte der Umsatz im Jahresvergleich um 63 % auf 1,18 Milliarden Dollar zu. Haupttreiber ist die zunehmende Nutzung der hauseigenen Artificial Intelligence Platform (AIP), mit der Kunden große Datenmengen mittels KI auswerten und in Echtzeit nutzen können.

Auffällig ist dabei insbesondere die Dynamik im zivilen Geschäft: Die kommerziellen Erlöse wuchsen um 73 %. Das zeigt, dass Palantir sich zunehmend von seiner früher dominierenden Abhängigkeit von Regierungsaufträgen löst und im Unternehmenssektor Fuß fasst. Genau diese Story – KI, Daten, Sicherheit – wird vom Markt derzeit hoch bezahlt.

In komprimierter Form:

  • Umsatz Q3: +63 % auf 1,18 Mrd. Dollar
  • Kommerzielles Geschäft: +73 %
  • Starke Nachfrage nach der KI-Plattform AIP
  • Deutlich breitere Kundenbasis über den Staat hinaus

Bewertung am Anschlag

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Auf der anderen Seite steht eine Bewertung, die vielen Marktteilnehmern inzwischen Kopfschmerzen bereitet. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt bei rund 119 und damit auf einem Niveau, das selbst für wachstumsstarke Tech-Werte außergewöhnlich hoch ist. Der geschätzte Forward-KGV von über 250 signalisiert klar: Der Markt preist jahrelanges, nahezu fehlerfreies Wachstum bereits heute ein.

Analysten sprechen daher von einer deutlichen Diskrepanz zwischen operativer Entwicklung und Börsenpreis. Ein großer Teil des erwarteten Wachstums bis mindestens 2026 scheint im Kurs abgebildet zu sein. Entsprechend sensibel dürfte die Aktie auf jede Andeutung reagieren, dass sich das Tempo verlangsamt.

Analysten zwischen Optimismus und Vorsicht

Die Stimmung im professionellen Lager ist gemischt, tendiert aber zu verhaltenem Optimismus für das Geschäftsmodell. Bank of America bekräftigte am 10. Dezember ihr „Buy“-Votum und verweist insbesondere auf die wachsende Bedeutung des Verteidigungsgeschäfts. Militärische Auftraggeber verlagern Programme zunehmend hin zu Echtzeit-Datenlösungen – ein Feld, in dem Palantir traditionell stark ist und von der KI-Nachfrage zusätzlich profitiert.

Gleichzeitig warnen andere Marktbeobachter vor einer möglichen „AI-Blase“. Die fast parabolische Kursentwicklung mache den Titel anfällig für schnelle Rücksetzer. Einige Häuser, darunter Raymond James, haben ihre Einstufungen auf „Hold“ beziehungsweise „Market Perform“ zurückgenommen. Der Tenor: Die Aktie verlangt nun eine nahezu perfekte Umsetzung der Strategie – schon kleinere Enttäuschungen bei künftigen Quartalszahlen könnten überproportionale Kursreaktionen auslösen.

Fazit: Viel Vorschuss, wenig Puffer

Palantir steht aktuell an einem Punkt, an dem starke Wachstumsstory und hohe Bewertung frontal aufeinandertreffen. Operativ liefert das Unternehmen mit zweistelligen Wachstumsraten und einem breiter werdenden Kundenkreis klare Argumente für die Bullen. Gleichzeitig lässt die aktuelle Bewertung kaum Spielraum für Rückschläge, während technische Indikatoren kurzfristig eher für eine Atempause sprechen.

Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob Palantir das hohe Umsatztempo auch 2026 bestätigen kann und ob zentrale Unterstützungszonen im Kursverlauf verteidigt werden. Gelingt beides, dürfte der Markt die ambitionierte Bewertung länger tragen; bei nachlassender Dynamik oder klaren technischen Verkaufssignalen wäre eine deutlichere Korrektur dagegen ein naheliegendes Szenario.

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