Orsted Aktie: US-Stress wächst
Orsted gerät nach einem neuen Eingriff der US-Regierung erneut unter Druck. Heute verliert die Aktie rund 3,2 % und rutscht ans Ende des STOXX Europe 600. Auslöser ist die Aussetzung von Pachtverträgen für mehrere große Offshore-Windprojekte vor der US-Ostküste wegen Sicherheitsbedenken – ein Rückschlag für das wichtige US-Portfolio der Dänen nur wenige Monate nach einem juristischen Teilerfolg.
Neue Hürden in den USA
Die US-Regierung hat die Pachtverträge für fünf große Offshore-Windparks an der Ostküste vorläufig suspendiert. Davon betroffen sind unter anderem die Projekte Revolution Wind und Sunrise Wind, an denen Orsted beteiligt ist.
Die zuständige Behörde, das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), begründet den Schritt mit Risiken für Radarsysteme. Die großen Rotorblätter und reflektierenden Türme der Anlagen könnten sogenannte Radarstörungen („clutter“) verursachen, also legitime bewegte Ziele verdecken oder Fehlalarme auslösen. Damit kommt der Ausbau dieser milliardenschweren Projekte vorerst zum Stillstand – und damit ein entscheidender Teil von Orsteds Wachstumsstrategie in Nordamerika.
Brisant ist die zeitliche Nähe zu einem früheren Konflikt: Bereits im August 2025 war Revolution Wind per Stopp-Anordnung vorübergehend ausgebremst worden, bevor ein Bundesrichter den Baustopp im September wieder aufhob. Die jetzige Maßnahme zielt jedoch direkt auf die zugrunde liegenden Pachten und nicht nur auf laufende Bauaktivitäten. Das macht den rechtlichen Weg potenziell deutlich komplexer.
Kursreaktion und Projektfolgen
Anleger reagierten prompt: Die Aktie fiel im Tagestief auf rund 134,20 DKK. Im Fokus stehen nun vor allem die Zeitpläne der beiden US-Schlüsselprojekte.
Zentrale Eckpunkte:
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- Revolution Wind (704 MW): Vor Rhode Island und Connecticut gelegen, war der Park nach früheren Angaben bereits zu über 80 % fertiggestellt, bevor es zu Unterbrechungen kam.
- Sunrise Wind (924 MW): Großprojekt zur Stromversorgung des Bundesstaats New York, wichtig für die dortigen Erneuerbaren-Ziele.
Die erneute Unsicherheit in der US-Regulierung sorgt dafür, dass Marktteilnehmer den Risikoaufschlag für Orsteds US-Pipeline neu bewerten. Zwar hat das Unternehmen frühere Verzögerungen rechtlich abwehren können, doch die Summe der Unterbrechungen droht die Kosten in einem ohnehin von Lieferkettenproblemen geprägten Umfeld weiter nach oben zu treiben.
Schwieriges Jahr für Erneuerbare
Die Entwicklung heute fügt sich in ein ohnehin holpriges Jahr für den Sektor der erneuerbaren Energien ein. 2025 war in den USA von einer politisch angespannten Stimmung gegenüber grünen Projekten geprägt, in der die aktuelle Regierung zahlreiche Initiativen kritisch prüfte.
Orsted stand als einer der weltweit führenden Offshore-Wind-Entwickler dabei immer wieder im Mittelpunkt. Der Konzern hat sein Geschäft im Laufe des Jahres neu ausgerichtet, sich stärker auf Kernmärkte konzentriert und die Kapitaldisziplin geschärft. Erst vor wenigen Wochen meldete das Unternehmen, seine Dekarbonisierungsziele für 2025 erreicht zu haben und damit seine Transformation hin zu einem grünen Energieversorger abgeschlossen zu haben. Diese operativen Fortschritte werden derzeit jedoch von geopolitischen und regulatorischen Spannungen im zweitgrößten Markt überdeckt.
Ausblick und nächste Schritte
Im Vordergrund steht nun die juristische Reaktion auf die Aussetzung der Pachtverträge. Analysten erwarten, dass Orsted gemeinsam mit anderen Projektentwicklern erneut gerichtlichen Eilrechtsschutz anstreben wird – ähnlich wie beim erfolgreichen Vorgehen im September.
Neu ist allerdings das starke Gewicht des technischen Arguments der Radarstörungen. Dieses Thema dürfte umfangreiche Abstimmungen mit Verteidigungs- und Luftfahrtbehörden erfordern und könnte die Verhandlungen verlängern. Bis Klarheit über den Status der Revolution- und Sunrise-Wind-Pachten besteht, bleibt die Aktie empfindlich gegenüber Meldungen aus Washington. In den kommenden Tagen will das Unternehmen den Markt detailliert über die operativen Auswirkungen und mögliche Gegenmaßnahmen informieren.
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