Orsted Aktie: Rekord-Problem!

Der dänische Windkraft-Riese sicherte sich am Freitag einen entscheidenden Logistikvertrag für sein gigantisches Hornsea 3 Projekt. Doch ausgerechnet am selben Tag zeigten sich die Schattenseiten der Branche: Rekord-Windaufkommen in Europa ließ die Strompreise ins Negative stürzen.

Hornsea 3: Meilenstein erreicht

Orsted hat einen wichtigen Pachtvertrag am Port of Tyne in Großbritannien abgeschlossen. Bis zu 100.000 Quadratmeter am Tyne Clean Energy Park werden als kritische Montagebasis für den Bau des 2,9 GW starken Hornsea 3 Offshore-Windparks dienen. Die Anlage wird zur Montage und Verladung von Stahlkomponenten genutzt – ein entscheidender Schritt für eines der weltgrößten Offshore-Windprojekte.

Nach Handelsschluss meldete das Unternehmen zudem eine Routinetransaktion von CFO Trond Westlie im Zusammenhang mit Bezugsrechten aus der kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung.

Sturm Amy bringt Preischaos

Ausgerechnet am Tag der positiven Projektmeldung demonstrierte Sturm Amy die Tücken der Windkraft-Branche. Das Unwetter sorgte für Rekord-Windstromerzeugung quer durch Europa und trieb die Spot-Strompreise in mehreren Märkten ins Negative.

Dieses Phänomen der "Preis-Kannibalisierung" stellt ein erhebliches Risiko für Windpark-Betreiber wie Orsted dar:

• Netzverstopfungen zwingen zur Drosselung der Turbinen
• Negative Preise zerstören Umsatzströme
• Grid-Management wird zur operativen Herausforderung

Blick nach vorn: Entscheidende Wochen

Die kommenden Tage werden zeigen, wie gut Orsted mit den Branchenturbulenzen umgehen kann. Am Montag werden die Ergebnisse der abgeschlossenen Kapitalerhöhung erwartet, gefolgt von einem virtuellen "Pre-close Q3 2025" Event am Dienstag.

Der vollständige Neunmonatsbericht folgt am 5. November – dann wird sich zeigen, wie stark die Preisvolatilität die Geschäftszahlen tatsächlich belastet hat.