Orsted Aktie: Harte Bewährungsprobe
Orsted steckt zwischen operativen Fortschritten und klaren Schwächen in der Bilanz. Während das wichtige US-Offshore-Projekt Revolution Wind wieder läuft, zeigt der jüngste Quartalsbericht einen deutlichen Rückgang der Profitabilität und eine massive Verwässerung für Altaktionäre. Wie belastend ist dieses Paket für die weitere Kursentwicklung?
- Kurs zuletzt um 135,30 DKK
- Q3 2025: Adjusted EBITDA -31 % auf 3,06 Mrd. DKK
- Umsatz -22,2 %, Quartalsverlust 1,7 Mrd. DKK
- Kapitalerhöhung: 894,3 Mio. neue Aktien, Verwässerung rund 67 %
- Revolution Wind: Bau wieder aufgenommen, Ziel Inbetriebnahme 2. Halbjahr 2026
Revolution Wind: Projekt läuft wieder an
Mit der Wiederaufnahme der Bauarbeiten am US-Offshore-Windpark Revolution Wind ist ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Aktie vorerst entschärft. Nach einer „Stop-Work“-Anordnung der US-Behörde BOEM im August 2025 darf Orsted das 704-MW-Projekt vor den Küsten von Rhode Island und Connecticut nun wieder vollständig weiterbauen. Grundlage ist eine Entscheidung eines Bundesrichters, der die Anordnung aufgehoben hat.
Der Projektfortschritt liegt nach Unternehmensangaben bei etwa 80–85 %. Wichtige Meilensteine:
- Offshore-Fundamente sind weitgehend installiert.
- Bei den Turbinen sind mehr als 45 der geplanten 65 Anlagen montiert.
- Der kommerzielle Betrieb ist für die zweite Jahreshälfte 2026 angepeilt.
Die Verzögerung hatte hohe Zusatzkosten verursacht, vor allem durch unproduktive Schiffskapazitäten. Erst mit der Fertigstellung kann Orsted aus diesem Großprojekt nennbare Zahlungsströme generieren.
Q3 2025: Deutlich schwächere Profitabilität
Trotz des operativen Fortschritts in den USA steht die Aktie nach den jüngsten Zahlen weiter unter Druck. Der am 5. November vorgelegte Bericht für das dritte Quartal 2025 zeigt eine klare Verschlechterung der Ertragslage.
- Adjusted EBITDA sank um 31 % auf 3,06 Mrd. DKK (Vorjahr: 4,44 Mrd. DKK).
- Der Umsatz ging um 22,2 % auf 12,27 Mrd. DKK zurück.
- Unter dem Strich stand ein Quartalsverlust von 1,7 Mrd. DKK, nach einem Gewinn im Vorjahr.
- Enthalten sind Wertminderungen von rund 1,8 Mrd. DKK, vor allem auf das US-Portfolio aufgrund von Problemen in der Lieferkette und dem Zinsumfeld.
Der deutliche Rückgang beim Adjusted EBITDA spiegelt einen Margendruck wider, der vor allem auf geringere Windernte und den Wegfall früher positiver Effekte durch die Auflösung von Stornogebühren zurückgeht.
Kapitalerhöhung: Massive Verwässerung
Zusätzlich verarbeitet der Markt die Folgen der im Oktober 2025 abgeschlossenen Kapitalmaßnahme. Zur Stärkung der Bilanz und zur Finanzierung von Eigenkapitalanteilen an Projekten wie Sunrise Wind hat Orsted eine große Bezugsrechtsemission umgesetzt.
- Emission von 894,3 Mio. neuen Aktien
- Volle Übernahmegarantie, 99,3 % Zeichnung durch bestehende Aktionäre
- Bruttoerlös rund 60 Mrd. DKK
Für Anleger, die ihre Bezugsrechte nicht ausgeübt haben, bedeutet das eine Verwässerung von etwa 67 %. Auch bei vollständiger Teilnahme verschiebt sich das Bild auf Ebene des Gewinns je Aktie, da der künftige Ertrag auf eine deutlich höhere Aktienzahl verteilt wird. Die Maßnahme entschärft kurzfristige Liquiditätsrisiken und stützt das Kreditprofil, erhöht aber die Hürde für nachhaltige Kursanstiege.
US-Risiken bleiben zentraler Faktor
In den USA bleibt das regulatorische und politische Umfeld ein wesentlicher Risikofaktor. Zwar hat die gerichtliche Entscheidung den Fortgang von Revolution Wind gesichert, doch die Unsicherheit rund um frühere Eingriffe der Exekutive im Jahr 2025 wirkt nach.
Aktuell bewertet der Markt Orsted vor allem entlang zweier Linien: stabilisierte Liquidität und gestärkte Bilanz nach der Kapitalerhöhung auf der einen Seite, Ausführungsrisiken und Ertragsschwankungen in der US-Projektpipeline auf der anderen. Die aktuellen Bewertungskennzahlen spiegeln diese Unsicherheit wider; viele Analysten bleiben zurückhaltend, bis das Unternehmen wieder eine verlässlichere Profitabilität vorweisen kann.
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