Die Führungsspitze des Cloud-Giganten Oracle wird neu aufgestellt – genau in dem Moment, in dem Analysten vor den enormen Risiken der milliardenschweren KI-Infrastruktur-Investitionen warnen. Während das Unternehmen mit einem Rekord-Anleiheverkauf seine Ambitionen finanziert, mehren sich die Zweifel an der Nachhaltigkeit des Kursbooms.

Machtwechsel bei Oracle

Oracle hat diese Woche eine bedeutende Führungsumbildung vollzogen: Clay Magouyrk und Mike Sicilia wurden zu Co-CEOs ernannt und lösen Safra Catz nach elf Jahren an der Spitze ab. Der Wechsel kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Oracle durch massive KI-Infrastruktur-Deals – darunter eine spektakuläre 300-Milliarden-Dollar-Vereinbarung mit OpenAI – zum Profiteur des KI-Booms avanciert ist.

Die neuen Führungskräfte bringen komplementäre Expertise mit: Magouyrk verantwortete die Cloud-Infrastruktur, Sicilia die branchenspezifischen Softwarelösungen. Larry Ellison, Chairman und CTO, betonte deren "Commitment zu KI" – ein klares Signal, dass der aggressive KI-Kurs unter neuer Führung fortgesetzt werden soll.

18 Milliarden Dollar Schulden für KI-Träume

Nur zwei Tage nach der Führungsankündigung platzierte Oracle eine 18-Milliarden-Dollar-Anleihe – die zweitgrößte Unternehmensanleihe des Jahres 2025. Die Transaktion, die mit fast 88 Milliarden Dollar Nachfrage überzeichnet war, soll die expansive KI-Infrastruktur-Offensive finanzieren.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Oracles Cashflow ist in diesem Jahr erstmals seit 1992 negativ geworden. Analysten prognostizieren, dass das Unternehmen bis 2028 weitere 65 Milliarden Dollar Schulden aufnehmen muss, um seine Wachstumspläne zu realisieren.

Analysten schlagen Alarm

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Während der Führungswechsel und die Rekord-Anleihe für Schlagzeilen sorgten, mehren sich die warnenden Stimmen von Analystenseite. Rothschild & Co. Redburn initiierte das Coverage mit einem "Sell"-Rating und einem Kursziel von 175 Dollar – fast 40 Prozent unter dem aktuellen Niveau.

Analyst Alex Haissl warnt, der Markt überschätze "die Wertigkeit von Oracles vertraglich gebundenen Cloud-Umsätzen massiv". Seiner Einschätzung nach agiere Oracle bei KI-Projekten wie Stargate eher als Finanzierer denn als traditioneller Cloud-Provider.

Noch bedrohlicher klingen die Warnungen von D.A. Davidson: Analyst Gil Luria äußerte auf CNBC Zweifel, ob OpenAI überhaupt "seine Verpflichtungen bezahlen kann". Mit einem erwarteten Cashburn von 115 Milliarden Dollar in den nächsten vier Jahren und Gewinnen erst ab 2030 stellt sich die Frage, ob Oracle je das volle Ausmaß seines Mega-Deals realisieren kann.

Trügerischer Höhenflug?

Oracle-Aktien haben seit Jahresbeginn etwa 85 Prozent zugelegt und trieben die Marktkapitalisierung in Richtung einer Billion Dollar. Doch der Höhenflug hat seinen Preis: Das Papier notiert bei über 57-fachen KGV – mehr als doppelt so hoch wie der Sektordurchschnitt.

Trotz der Analystenwarnungen hält der Wall-Street-Konsensus an einem "Moderate Buy" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 332,06 Dollar fest. Die entscheidende Frage bleibt: Kann Oracle das Wachstumstempo durchhalten, ohne unter der Schuldenlast und den negativen Cashflows einzuknicken?

Die nächsten Quartalszahlen im November werden erste Antworten liefern – und zeigen, ob die KI-Wette des Cloud-Giganten aufgeht oder sich als milliardenschweres Risiko entpuppt.

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