Oracle Aktie: Panik!
Der Software-Riese Oracle steht vor einem massiven Glaubwürdigkeitsproblem. Was im September noch als KI-Revolution gefeiert wurde, entpuppt sich zunehmend als finanzielles Himmelfahrtskommando. Die Aktie ist vom Rekordhoch um satte 30 Prozent abgestürzt – der schlechteste Monat seit 2011. Anleger fragen sich: Kann Oracle die Milliardenwette auf künstliche Intelligenz überhaupt gewinnen?
38 Milliarden Dollar neue Schulden – auf ein bereits kritisches Schuldenberg
Das Fass zum Überlaufen brachten Berichte über zusätzliche 38 Milliarden Dollar Fremdkapital, die Oracle für seinen KI-Infrastruktur-Ausbau aufnehmen will. Klingt nach viel? Ist es auch. Denn das Unternehmen schleppt bereits 104 Milliarden Dollar Gesamtverbindlichkeiten mit sich herum – darunter 18 Milliarden in Form von Anleihen.
Die Reaktion am Bondmarkt ließ nicht auf sich warten: Oracles Unternehmensanleihen gerieten massiv unter Druck. Bei Papieren mit Fälligkeit 2033 stiegen die Renditen binnen zwei Wochen um mehr als drei Basispunkte, bei neueren Anleihen mit Laufzeit bis 2032 waren es knapp zwei Basispunkte innerhalb einer Woche.
"Die Zahlen sind enorm, und viele Leute fragen sich: Wie verdienen die damit überhaupt Geld?", bringt es Stu Novick, Tech-Analyst bei der Kreditforschungsfirma Gimme Credit, auf den Punkt. Das Problem: Oracle gibt derzeit mehr aus, als es operativ einnimmt – eine riskante Wette auf künftige Gewinne durch Verträge mit KI-Startups wie OpenAI.
Die 166-Milliarden-Dollar-Vision wackelt
Oracle hat 2025 Milliarden in Cloud- und KI-Infrastruktur gepumpt und sich als Schlüsselspieler im KI-Boom positioniert. Der prominenteste Deal: ein angeblich 30 Milliarden Dollar schwerer Stargate-Vertrag mit OpenAI. Bis zum Geschäftsjahr 2030 soll der Umsatz mit Cloud-Infrastruktur von 18 auf 166 Milliarden Dollar explodieren – eine mehr als Verachtfachung.
Doch genau diese Rechnung zweifeln Analysten zunehmend an. Andrew Keches von Barclays stufte Oracles Kreditrating herab und schrieb unmissverständlich: "Wir sehen keinen Weg, wie sich Oracles Kreditprofil verbessern könnte." Die Sorge: Das Unternehmen könnte aus seinen gigantischen KI-Investitionen nicht genug Rendite herausholen, um die Schuldenlast zu rechtfertigen.
Führungswechsel in stürmischen Zeiten
Mitten in diesem Umbruch vollzog Oracle im September auch einen Führungswechsel. Clay Magouyrk und Mike Sicilia übernahmen als Co-CEOs, während die langjährige Chefin Safra Catz zur Executive Vice Chair aufstieg. Interessanterweise hat Firmengründer Larry Ellison seine direkte Kontrolle verschärft: Der 81-Jährige beaufsichtigt mittlerweile rund 64.000 Mitarbeiter – etwa 40 Prozent der gesamten Belegschaft.
Einige Analysten bleiben trotz allem optimistisch. Siti Panigrahi von Mizuho Securities hält an seiner Kaufempfehlung mit Kursziel 400 Dollar fest – das würde ein Aufwärtspotenzial von rund 75 Prozent bedeuten. Andere Beobachter, darunter der bekannte Investor Michael Burry, äußern hingegen Bedenken über die Bilanzierungspraxis bei KI-Infrastruktur-Abschreibungen.
Dezember-Quartalszahlen als Moment der Wahrheit
Der nächste entscheidende Termin steht Mitte Dezember an, wenn Oracle seine Quartalszahlen vorlegt. Dann wird sich zeigen müssen, ob die schuldenfinanzierte Expansion erste Früchte trägt – oder ob die Zweifel weiter wachsen.
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