Oracle Aktie: Neue Tiefpunkte?

Die Euphorie war groß, als Oracle seine ehrgeizigen KI-Ziele präsentierte - doch nur einen Tag später schlug die Stimmung um. Statt Begeisterung herrscht plötzlich blankes Entsetzen an der Börse. Was hat die Anleger so schockiert, dass sie die Aktie um 7% abstraften?
Zu hoch gegriffen? Die umstrittenen Prognosen
Im Mittelpunkt der Kritik stehen Oracles gewagte Wachstumsprognosen bis 2030. Das Unternehmen prophezeit einen Anstieg der Cloud-Umsätze von heute 18 Milliarden auf satte 166 Milliarden Dollar - eine Verzehnfachung innerhalb von nur vier Jahren. Noch dreister: Der Gesamtumsatz soll auf 225 Milliarden Dollar klettern, während Analysten bisher nur mit 198 Milliarden rechneten.
Doch die Zahlen wirken fast zu schön, um wahr zu sein. Ein jährliches Wachstum von über 31%? Selbst in der boomenden KI-Branche eine Herkulesaufgabe. Co-CEO Clay Magouyrk versucht zu beruhigen: "Manche fragen sich, ob das nur an OpenAI liegt. Die Realität ist: Wir haben viele Kunden." Tatsächlich hat Oracle allein im laufenden Quartal Cloud-Verpflichtungen über 65 Milliarden Dollar unterschrieben.
Das Margen-Dilemma: Wo bleibt der Profit?
Noch brisanter als die Umsatzprognosen sind die Margen-Sorgen. Internen Dokumenten zufolge verbuchte Oracle im vergangenen Quartal fast 100 Millionen Dollar Verlust mit den neuesten Blackwell-Chips. Die Marge im GPU-Verleihgeschäft liegt bei mageren 16% - ein Schock im Vergleich zu den sonst üblichen 70%.
Oracle verspricht Besserung: Langfristig sollen 30-40% Marge im KI-Cloudgeschäft möglich sein. Die Erklärung: Die anfänglichen Verluste sind Investitionen in neue Rechenzentren, die sich später auszahlen werden. Doch Anleger fragen sich: Wann kommt endlich die Kehrtwende?
Analysten gespalten: Zwischen Skepsis und Hoffnung
Die Reaktionen der Marktbeobachter könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Rishi Jaluria von RBC Capital warnt, die Aktie "braucht eine Verschnaufpause", hebt UBS-Analyst Karl Keirstead sein Kursziel auf 380 Dollar an. Sein Argument: Das aktuelle Kursniveau spiegelt das KI-Potenzial noch nicht wider.
Doch selbst die Optimisten sehen Risiken. Die Abhängigkeit von Großkunden, operative Engpässe beim rasanten Ausbau - die Stolpersteine sind zahlreich. Mit einem Auftragsbestand von 455 Milliarden Dollar (+359% zum Vorjahr) hat Oracle zwar volle Bücher, aber auch einen gewaltigen Druck zu liefern.
Entscheidende Monate stehen bevor
Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Oracle seine kühnsten Träume verwirklichen kann - oder ob die jüngsten Zweifel berechtigt waren. Die Bilanz am 8. Dezember wird zum Lackmustest: Kann das Unternehmen endlich höhere Margen im KI-Geschäft vorweisen und gleichzeitig das Wachstumstempo halten?
Eines ist sicher: Oracle hat sich mit seinen Prognosen selbst unter enormen Erfolgsdruck gesetzt. Jetzt muss das Unternehmen liefern - oder riskiert, dass der KI-Traum endgültig platzt.
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