Oracle hat in den letzten Monaten an der Börse deutlich an Boden verloren und notiert aktuell über 33 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Doch vor den Quartalszahlen am kommenden Dienstag richten sich alle Blicke auf eine spezifische Kennzahl: den Auftragsbestand. Experten erwarten, dass massive Deals mit OpenAI und anderen Tech-Giganten die Bücher gefüllt haben könnten und fragen sich, ob dies die Wende für den Aktienkurs einleitet.

Fokus auf die Auftragsbücher

Die zentrale Geschichte, die den Kurs derzeit antreibt, ist die aggressive Expansion in die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI). Im vorangegangenen Quartal überraschte der Software-Konzern den Markt bereits mit einem sprunghaften Anstieg der "verbleibenden Leistungsverpflichtungen" (RPO) um 359 Prozent auf 455 Milliarden Dollar. Verantwortlich dafür waren riesige Verträge für Cloud-Kapazitäten.

Für den anstehenden Bericht am 10. Dezember sind die Erwartungen nochmals gestiegen. Die Analysten der Citigroup prognostizieren, dass der Auftragsbestand auf bis zu 600 Milliarden Dollar geklettert sein könnte. Diese optimistische Schätzung stützt sich maßgeblich auf eine berichtete Cloud-Partnerschaft mit OpenAI im Wert von 300 Milliarden Dollar sowie auf die anhaltend hohe Nachfrage anderer Branchengrößen wie Meta und Nvidia.

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Hohe Bewertung trifft auf Investitionskosten

Trotz der jüngsten Korrektur auf einen Schlusskurs von 186,90 Euro bleibt die Bewertung ambitioniert. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegt bei etwa 8 und damit deutlich über dem Sektordurchschnitt von 3,4. Dies signalisiert, dass der Markt bereits erhebliches Wachstum eingepreist hat.

Gleichzeitig wächst bei Investoren die Vorsicht bezüglich der Ausführungsrisiken. Der Aufbau der notwendigen Rechenzentren verschlingt enorme Summen an Kapital (CapEx). Vor diesem Hintergrund senkte die Citigroup zwar ihr Kursziel leicht, behielt aber ihre Kaufempfehlung bei. Analysten sehen hier einen Balanceakt zwischen explosivem Umsatzpotenzial und den finanziellen Realitäten einer derart schnellen Infrastruktur-Skalierung.

Was der Markt erwartet

Der Konsens an der Wall Street rechnet für das zweite Geschäftsquartal mit einem Gewinn je Aktie von etwa 1,63 Dollar, was einem Anstieg von knapp 11 Prozent entspräche. Beim Umsatz werden rund 16,15 Milliarden Dollar erwartet.

Entscheidender als diese bloßen Zahlen dürften jedoch die Aussagen des Managements zur Zukunft sein. Anleger warten auf konkrete Hinweise, wie schnell der gigantische Auftragsbestand tatsächlich in umsatzwirksame Erlöse umgewandelt werden kann. Besonders der Zeitplan für den Infrastrukturausbau für OpenAI steht dabei im Fokus. Die hohe Aktivität am Optionsmarkt mit über zwei Millionen offenen Kontrakten deutet darauf hin, dass sich große Adressen bereits für eine volatile Reaktion nach den Zahlen am Dienstagabend positionieren.

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