Was Oracle seinen Investoren diese Woche servierte, war mehr als nur eine Quartalszahl – es war ein Erdbeben. Der einstige Old-School-Datenbankanbieter hat sich mit einem Schlag an die Spitze des KI-Infrastruktur-Booms katapultiert und damit die Wall Street in atemloses Staunen versetzt. Doch kann der Hype um die KI-Partnerschaften den enormen Erwartungen standhalten?

Historischer Kurssprung nach Zahlen-Enthüllung

Die Reaktion der Märkte auf Oracles Q1-Zahlen war schlichtweg spektakulär. Die Aktie erlebte ihren größten Tagesanstieg seit 1992 und schoss am Donnerstag um über 36 Prozent in die Höhe. Treiber dieses historischen Rallies war eine Zahl, die selbst erfahrene Analysten sprachlos machte: Die vertraglich gebundenen zukünftigen Einnahmen (RPO) explodierten um 359 Prozent auf 455 Milliarden Dollar – mehr als das Doppelte der erwarteten 180 Milliarden.

Hinter diesem atemberaubenden Wert stehen vier Multi-Milliarden-Dollar-Verträge mit drei verschiedenen Kunden, wie CEO Safra Catz enthüllte. Die Cloud-Infrastruktureinnahmen sollen 2026 um 77 Prozent auf 18 Milliarden Dollar wachsen, mit weiteren Steigerungen auf bis zu 144 Milliarden Dollar bis 2030.

OpenAI-Deal als Game-Changer

Das Wall Street Journal brachte schließlich Licht ins Dunkel: Oracle hat einen mammutgroßen Fünf-Jahres-Vertrag über 300 Milliarden Dollar mit OpenAI an Land gezogen – einer der größten Cloud-Deals der Geschichte. Die benötigte Rechenkapazität entspricht der Leistung von mehr als zwei Hoover-Staudämmen.

Diese Partnerschaft positioniert Oracle plötzlich als kritischen Infrastrukturpartner für KI-Workloads. Neben OpenAI zählen auch xAI, Meta, Nvidia und AMD zu den prominenten Kunden. Die Multicloud-Datenbankeinnahmen mit Amazon, Google und Microsoft als Partnern explodierten um sagenhafte 1.529 Prozent.

Ernüchterung nach dem Höhenflug

Doch bereits am Freitag folgte die Ernüchterung: Die Aktie gab 6 Prozent nach, als Analysten auf ein massives Konzentrationsrisiko hinwiesen. Der Großteil des rekordhohen Backlogs scheint von einem einzigen Kunden – OpenAI – zu stammen. Sollte sich das Wachstum des KI-Unternehmens verlangsamen oder die Finanzierung stocken, stünde Oracle plötzlich auf wackeligen Füßen.

Interessanterweise verfehlte Oracle im abgelaufenen Quartal sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen. Doch die Anleger ignorierten diese kurzfristigen Enttäuschungen komplett und fokussierten sich ausschließlich auf das gewaltige Zukunftspotenzial.

Infrastruktur-Offensive läuft auf Hochtouren

Um die gewaltige Nachfrage zu bedienen, muss Oracle massiv expandieren: Von aktuell 37 Rechenzentren will der Konzern auf 71 Standorte wachsen. Die Kapitalausgaben wurden bereits von 25 auf 35 Milliarden Dollar erhöht.

Chairman Larry Ellison, dessen Vermögen durch den Kursanstieg um etwa 100 Milliarden Dollar wuchs, führt Oracle durch eine beispiellose Transformation. Vom traditionellen Software-Anbieter zum KI-Infrastruktur-Giganten – der Aufstieg in den Kreis der Top-10-US-Unternehmen mit fast einer Billion Dollar Börsenwert scheint nur noch eine Frage der Zeit.

Doch die kommenden Quartale werden zeigen, ob Oracle die gewaltigen Erwartungen erfüllen kann – oder ob der aktuelle Höhenflug zu sehr von der Erfolgsstory eines einzelnen KI-Pioniers abhängt.

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