Oracle steht vor einer Bewährungsprobe. Am Mittwoch nach Börsenschluss legt der Software-Konzern seine Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor – und die Erwartungen sind gespalten. Während die einen weiter auf die milliardenschwere KI-Wette setzen, wachsen bei anderen die Zweifel an der Finanzierbarkeit der aggressiven Expansionsstrategie. Die Aktie hat seit ihrem Allzeithoch von 346 US-Dollar fast 40 Prozent eingebüßt.

Die Zahlen, auf die es ankommt

Die Wall Street rechnet mit einem Gewinn je Aktie von 1,64 US-Dollar – ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Umsatz erwarten Analysten 16,19 Milliarden US-Dollar. Im Fokus steht dabei das Cloud-Geschäft, das als Wachstumstreiber gilt.

Entscheidend wird auch der sogenannte "Remaining Performance Obligations"-Wert sein, also die Summe noch nicht abgearbeiteter Verträge. Dieser Auftragsbestand liegt bei über 400 Milliarden US-Dollar – ein Polster, das Vertrauen schaffen soll, aber auch Fragen nach der Umsetzbarkeit aufwirft.

KI-Infrastruktur als Kapitalbrenner

Oracle hat sich als Infrastruktur-Finanzierer der KI-Revolution positioniert. Das Unternehmen baut Rechenzentren für große KI-Labore wie xAI und Cohere. Ein technischer Vorteil: Die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) nutzt eine effiziente Netzwerkarchitektur namens RDMA, die sich besonders für das Training großer KI-Modelle eignet.

Besonders viel Aufmerksamkeit erhält der 300-Milliarden-Dollar-Vertrag mit OpenAI. Doch wie belastbar ist diese Vereinbarung wirklich? OpenAI hat sich dafür entschieden, Infrastruktur zu mieten, statt eigene Rechenzentren zu errichten – die Finanzierungsverantwortung trägt damit Oracle. Ob das Unternehmen die KI-Ausgaben drosseln kann, falls die Nachfrage ausbleibt, ist unklar.

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Schulden belasten Bewertung

Das Problem: Der aggressive Ausbau kostet Geld. Die Ratingagentur S&P Global hat im September die Schwelle für eine mögliche Herabstufung von Oracles Bonität auf das 4-Fache der Schulden im Verhältnis zum Ebitda angehoben – zuvor lag sie bei 3,5. Begründung: Die KI-Transformation erfordert hohe Vorabinvestitionen.

Investoren warten auf Antworten:

  • Erzielt das Unternehmen positiven freien Cashflow?
  • Wann rentieren sich die KI-Investitionen?
  • Sind weitere Finanzierungsrunden geplant?
  • Wie breit ist die Kundenbasis außerhalb von OpenAI?

Manche Analysten sehen Oracle als "Kanarienvogel im Bergwerk" für Big Techs KI-Schuldenzyklus – ein Frühwarnsystem dafür, ob das Geschäftsmodell trägt oder unter der Kapitallast zusammenbricht.

Bewertung deutlich gefallen

Nach der Korrektur liegt das Forward-KGV bei 27 – noch vor wenigen Monaten waren es über 40. Die Aktie hat sich damit deutlich günstiger gemacht als viele Wettbewerber. Am Mittwochabend wird sich zeigen, ob das Vertrauen der Investoren zurückkehrt oder die Skepsis weiter zunimmt.

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