Die Tech-Giganten kämpfen um die lukrativsten KI-Geschäfte der Zukunft – und Oracle steht mittendrin. Während die einen in der Cloud-Infrastruktur einen Goldschatz sehen, warnen andere vor einer gefährlichen Überbewertung. Was bedeutet das Analystenchaos für Investoren?

Rothschild schockt mit Verkaufsempfehlung

Paukenschlag an der Wall Street: Rothschild Redburn startete die Oracle-Bewertung mit einem seltenen "Sell"-Rating und einem Kursziel von nur 175 Dollar. Ein dramatischer Kontrast zum aktuellen Handelsniveau und ein deutliches Warnsignal für überhitzte Bewertungen im Cloud-Sektor.

Das Investmenthaus zweifelt grundsätzlich an der Nachhaltigkeit der Cloud-Erlöse und stellt die Frage, ob die aktuellen Marktpreise die langfristigen Wachstumsaussichten realistisch widerspiegeln. Diese bärische Einschätzung verstärkte den Verkaufsdruck spürbar.

Bullische Gegenstimmen halten dagegen

Doch die Pessimisten stehen nicht allein da. Mehrere Großbanken bleiben bei ihrer optimistischen Oracle-Bewertung:

Die Optimisten im Überblick:
• Bernstein hob das Kursziel auf 364 Dollar an ("Outperform")
• TD Cowen erhöhte das Ziel auf 375 Dollar ("Buy")
• RBC Capital bekräftigte 310 Dollar vor dem Analyst Day
• UBS hält an 364 Dollar fest

Insider-Verkäufe verstärken den Druck

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Zusätzliche Belastung kam durch Insider-Verkäufe: Direktorin Naomi Seligman trennte sich Ende September von Aktien im Wert von rund 642.000 Dollar. Solche Transaktionen werden oft als Signal für institutionelle Bedenken bezüglich der kurzfristigen Kursentwicklung interpretiert.

KI-Boom treibt Rekord-Auftragslage

Trotz der gemischten Analystenstimmung glänzt Oracle mit beeindruckenden Geschäftszahlen. Die verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) explodierten um 359 Prozent auf gigantische 455 Milliarden Dollar – ein Indikator für die Tiefe des Cloud-Infrastruktur-Auftragsbestands.

Oracle Cloud Infrastructure legte im jüngsten Quartal um 54 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar zu. Das Unternehmen peilt für das Geschäftsjahr 2026 bereits 18 Milliarden Dollar OCI-Umsatz an, mit dem ambitionierten Langzeitziel von 144 Milliarden bis 2030.

Die Wachstumsstory fußt auf einer klaren KI-Strategie: 34 operative Multi-Cloud-Datenzentren, spezialisierte GPU-Supercluster für KI-Training und strategische Partnerschaften mit OpenAI sowie Meta Platforms positionieren Oracle als kritischen Infrastrukturanbieter.

Die Oracle-Aktie durchlebt aktuell ihre längste Verlustserie seit Januar 2022. Nach dem Höhenflug auf über 345 Dollar im September folgte eine Korrektur, die Gewinnmitnahmen und Bewertungssorgen widerspiegelt. Mit einem Forward-KGV von etwa 54 erscheint die Bewertung ambitioniert – doch KI-Bullen argumentieren, dass die Infrastrukturnachfrage Premium-Multiples rechtfertigt.

Am 16. Oktober steht mit dem Oracle AI World-Konferenz und Analyst Day ein entscheidender Termin an. Das Management wird neue Langzeitziele präsentieren und konkrete Fortschritte bei Kundenpartnerschaften demonstrieren müssen, um Bewertungsbedenken zu zerstreuen.

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