Nvidia Aktie: Zwischen China-Hoffnung und Oracle-Druck
Nvidia-Aktionäre finden sich aktuell in einem Wechselbad der Gefühle wieder. Während Oracle mit Äußerungen zur „Chip-Neutralität“ für Verunsicherung sorgt, kommt überraschend Rückenwind aus Washington. Die US-Regierung hat den Export leistungsstarker Chips nach China unter Auflagen genehmigt. Nun stellt sich die Frage: Welcher Impuls wiegt schwerer für den KI-Platzhirsch?
Sorgen um "Chip-Neutralität"
Der jüngste Kursdruck – die Aktie verlor auf Wochensicht rund 2 Prozent und notiert aktuell bei 154,22 Euro – hat einen konkreten Auslöser: Oracle. Der Software-Riese verfehlte am 10. Dezember nicht nur die Umsatzerwartungen knapp, sondern ließ vor allem durch CTO Larry Ellison aufhorchen. Ellison verkündete eine Strategie der „Chip-Neutralität“.
Zwar werde Oracle weiterhin Nvidia-GPUs kaufen, sich aber basierend auf der Kundennachfrage zunehmend auch für andere Chip-Architekturen öffnen. Diese Aussage kratzt am Narrativ von Nvidias unangefochtener Dominanz und dem „Lock-in-Effekt“ bei Cloud-Infrastruktur-Anbietern. Der Markt reagiert derzeit hochsensibel auf jegliche Anzeichen, dass die Ausgaben für KI-Infrastruktur diversifiziert werden könnten.
Milliardenschwere China-Chance
Diesem Dämpfer steht jedoch eine signifikante regulatorische Wende gegenüber. Die US-Regierung hat den Export der H200-KI-Beschleuniger nach China offiziell genehmigt, wenn auch verbunden mit einer Sonderabgabe von 25 Prozent an das US-Finanzministerium. Dies eröffnet Nvidia eine greifbare Umsatzchance, da Tech-Giganten wie Alibaba und ByteDance bereits Interesse an Großbestellungen signalisiert haben.
Die Fakten zur Export-Genehmigung:
* Technologie: Der H200 ist etwa sechsmal leistungsfähiger als der bisher für China zugelassene H20-Chip.
* Umsatzpotenzial: Analysten von Wells Fargo schätzen die möglichen Zusatzeinnahmen auf 25 bis 30 Milliarden US-Dollar jährlich.
* Ergebniswirkung: Der Gewinn je Aktie könnte durch diesen Schritt um 0,60 bis 0,70 US-Dollar steigen.
* Einschränkungen: Die absoluten Top-Modelle der Blackwell- und Rubin-Serie bleiben weiterhin mit einem Exportverbot belegt.
Analysten bleiben optimistisch
Trotz der Volatilität halten große Finanzinstitute an ihrer positiven Einschätzung fest. Die Bank of America bekräftigte am heutigen Donnerstag ihre Kaufempfehlung und verweist auf Nvidias technologischen Vorsprung sowie die robuste Pipeline durch Partnerschaften mit OpenAI und Google. Auch Wells Fargo sieht insbesondere in der neuen China-Lizenz weiteres Aufwärtspotenzial und bestätigte das Rating "Overweight".
Anleger sollten jedoch die Insider-Aktivitäten im Blick behalten: In den letzten drei Monaten trennten sich Führungskräfte, darunter Direktor Mark Stevens, von Aktien im Wert von rund 548 Millionen US-Dollar. Auch wenn Insider-Verkäufe oft Routinemaßnahmen sind, fällt der Zeitpunkt in eine Phase erhöhter Schwankungen.
Finanziell steht das Unternehmen mit einem jüngsten Umsatzwachstum von über 60 Prozent auf einem stabilen Fundament. Die aktuelle Gemengelage verlangt jedoch eine klare Abwägung: Der Markt muss entscheiden, ob die konkreten Milliarden-Umsätze aus dem wiedereröffneten China-Geschäft die eher abstrakten Sorgen um wachsende Konkurrenz bei Cloud-Kunden überwiegen.
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