Nvidia erweitert seine Macht über die KI-Infrastruktur. Am Montag gab der Chip-Riese die Übernahme von SchedMD bekannt – und sichert sich damit die Kontrolle über eine Software, die in mehr als der Hälfte der weltweit leistungsstärksten Supercomputer läuft. Parallel dazu bereitet das Unternehmen die Produktion seiner H200-Chips für China vor.

Der strategische Schachzug

Mit der Akquisition von SchedMD übernimmt Nvidia den Hauptentwickler von Slurm, einem Open-Source-Workload-Manager. Diese Software ist das Rückgrat moderner Hochleistungsrechenzentren und orchestriert die Verteilung von Rechenlasten – ein kritischer Baustein für das Training großer KI-Modelle.

Der Kaufpreis wurde nicht offengelegt. Doch die strategische Bedeutung liegt auf der Hand: Nvidia bewegt sich damit von der reinen Hardware-Dominanz in die Software-Ebene. Wer nicht nur die Chips, sondern auch die Steuerungssoftware kontrolliert, macht sich für Rechenzentrumsbetreiber nahezu unverzichtbar.

Zeitgleich stellte das Unternehmen seine "Nemotron-3"-Modellfamilie vor – offene KI-Modelle in drei Leistungsstufen. Die Botschaft: Entwickler sollen im Nvidia-Ökosystem bleiben, statt zu Konkurrenten abzuwandern.

China-Geschäft nimmt Fahrt auf

Auf der operativen Seite verdichten sich die Hinweise, dass Nvidia die Produktion seiner H200-Chips für den chinesischen Markt hochfährt. Nach einer Freigabe des US-Handelsministeriums in der Vorwoche – allerdings mit einer 25-prozentigen Abgabe auf Verkaufserlöse – stehen offenbar Großaufträge von Alibaba und ByteDance im Raum.

Selbst mit dieser Zusatzbelastung scheint die Nachfrage aus China robust. Für Nvidia bedeutet das: eine zusätzliche Umsatzquelle in einem Markt, der zeitweise als unsicher galt.

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Analystenstimmen und Bewertung

Die Wall Street zeigt sich unbeeindruckt von der jüngsten Kurskorrektur. J.P. Morgan bekräftigte am Montag sein "Overweight"-Rating mit einem Kursziel von 250 US-Dollar. Die Analysten argumentieren, dass die aktuelle Marktskepsis übertrieben sei und die Auftragspipeline weiterhin massiv ausfalle.

Bernstein-Analyst Stacy Rasgon sieht das ähnlich und bestätigt seine "Outperform"-Einschätzung mit einem Ziel von 275 US-Dollar. Seine Begründung: Die fundamentale Nachfrage nach KI-Infrastruktur übersteigt das Angebot – geopolitische Reibungen seien handhabbar.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 4,28 Billionen US-Dollar bleibt Nvidia eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Die Software-Expansion durch SchedMD adressiert einen Schwachpunkt der langfristigen Investmentthese: die Gefahr, dass Hardware zur reinen Commodity wird.

Ausblick

Technisch betrachtet notiert die Aktie klar über ihrem 200-Tage-Durchschnitt – eine Marke, die zuletzt als wichtige Unterstützung diente. In den kommenden Wochen dürfte entscheidend sein, wie schnell die H200-Lieferungen nach China anlaufen und ob Peking bei den Importlizenzen mitspielt. Die Integration von SchedMD und die Akzeptanz der Nemotron-Modelle werden ebenfalls beobachtet. Der Analystenkonsens bleibt positiv.

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