Nvidia steht vor einer heiklen Situation: Während Analysten weiterhin Kursziele von 275 Dollar ausgeben, hat die US-Regierung eine behördenübergreifende Prüfung von Chip-Exporten nach China eingeleitet. Der Grund: Offenbar werden Exportbeschränkungen über Umwege ausgehebelt.

Das China-Problem verschärft sich

Am 19. und 20. Dezember wurde bekannt, dass gleich vier US-Behörden – Commerce, State, Energy und Defense – den Verkauf von Nvidia H200-Chips an China unter die Lupe nehmen. Hintergrund sind Berichte, wonach der chinesische Tech-Konzern Tencent über einen japanischen Cloud-Anbieter namens Datasection Zugang zu Nvidias leistungsstarken Blackwell-Chips erhalten haben soll. Diese Umgehung der Exportkontrollen hat Washington auf den Plan gerufen.

Die Brisanz liegt auf der Hand: Nvidia sitzt auf einem Auftragsbestand von rund 500 Milliarden Dollar für seine Blackwell- und Rubin-Produkte. Davon sollen 300 Milliarden Dollar allein 2026 als Umsatz realisiert werden. Sollten die Behörden die Exportregeln verschärfen oder bestehende Lieferwege blockieren, könnte das einen Teil dieses Potenzials gefährden.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der regulatorischen Unwägbarkeiten halten Investmentbanken an ihrer bullishen Einschätzung fest. Vijay Rakesh von Mizuho Securities bekräftigte am 20. Dezember sein „Buy"-Rating mit einem Kursziel von 275 Dollar. Stacy Rasgon von Bernstein bestätigte zeitgleich dasselbe Ziel. Insgesamt stufen derzeit 91 Prozent von 69 Analysten die Aktie als „Kaufen" ein – das durchschnittliche Kursziel liegt zwischen 258 und 262 Dollar.

Die Begründung: Die Nachfrage nach KI-Infrastruktur bleibt massiv. Große Tech-Konzerne dürften 2026 etwa 500 Milliarden Dollar in KI-Capex investieren. Microsoft hat kürzlich einen 30-Milliarden-Dollar-Deal mit Anthropic abgeschlossen, der explizit Blackwell- und Rubin-Cluster nutzt. Vom 6. bis 8. Januar 2026 wird CEO Jensen Huang auf der CES zudem neue Anwendungen in den Bereichen physische KI, Fertigung und Arzneimittelforschung präsentieren.

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Insider verkaufen – Institutionen kaufen

Ein Detail irritiert allerdings: In den vergangenen drei Monaten traten 127 Insider als Nettoverkäufer auf. Director Harvey Jones veräußerte Anfang Dezember 250.000 Aktien für rund 44,33 Millionen Dollar. Zwar liegt das Forward-KGV mit etwa 23,4 auf einem vergleichsweise moderaten Niveau, doch die Insider-Verkäufe könnten ein Signal für kurzfristige Vorsicht sein.

Am Freitag schloss die Aktie bei 154,34 Euro, was einem Wochenplus von 3,49 Prozent entspricht. Seit Jahresbeginn steht ein Zuwachs von 14,53 Prozent zu Buche. Bis zum 52-Wochen-Hoch bei 179,62 Euro fehlen jedoch noch knapp 14 Prozent.

Ausblick: Zwischen Wachstumsfantasie und Regulierung

Die kommenden Wochen dürften zeigen, wie ernst die US-Behörden ihre Prüfung nehmen. Sollten neue Restriktionen folgen, könnte das die Wachstumsstory kurzfristig belasten. Auf der anderen Seite bleibt die fundamentale Nachfrage nach Nvidias Chips intakt – und die CES im Januar könnte neue Impulse liefern. Anleger bewegen sich damit zwischen einem gewaltigen Auftragsbestand und geopolitischen Unsicherheiten.

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