Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat am Donnerstag gleich zwei Hammer-Nachrichten vermeldet – und damit seine stark gebeutelte Aktie stabilisiert. Nach dem Alzheimer-Desaster zu Wochenbeginn folgt nun die Gegenoffensive: vielversprechende Studiendaten zu einem neuen Abnehm-Medikament und ein zulassungsreifer Super-Wegovy. Reicht das, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen?

Amycretin: Der neue Hoffnungsträger zeigt Wirkung

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht Amycretin, ein innovativer Wirkstoff, der gleich zwei Angriffspunkte im Körper nutzt: GLP-1- und Amylin-Rezeptoren. In einer Phase-2-Studie mit 448 Teilnehmern konnte die wöchentlich injizierbare Variante nach 36 Wochen eine Gewichtsreduktion von 14,5 Prozent erzielen – ein beachtlicher Wert für diese frühe Entwicklungsphase. Noch bemerkenswerter: Selbst die oral einzunehmende Version erreichte immerhin 10,1 Prozent Gewichtsverlust.

Doch das Präparat glänzt nicht nur beim Abnehmen. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes sanken die HbA1c-Werte deutlich, fast 90 Prozent der Teilnehmer erreichten Blutzuckerwerte unter der kritischen Marke von sieben Prozent. Martin Holst Lange, Entwicklungsvorstand bei Novo Nordisk, betont, dass die Nebenwirkungen im erwarteten Rahmen blieben – hauptsächlich leichte bis mittelschwere Magen-Darm-Beschwerden.

Wegovy auf Steroiden: FDA prüft Mega-Dosis

Parallel dazu hat Novo Nordisk am Mittwoch einen Zulassungsantrag für eine 7,2-mg-Hochdosis-Version von Wegovy eingereicht. Die aktuelle Standarddosis liegt bei 2,4 mg pro Woche. Die neue Variante könnte die Spielregeln ändern: In der STEP-UP-Studie verloren Teilnehmer mit der höheren Dosis durchschnittlich 20,7 Prozent ihres Körpergewichts über 72 Wochen – deutlich mehr als die rund 15 Prozent bei der niedrigeren Dosierung.

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Die FDA hat den Antrag im beschleunigten Prüfverfahren angenommen. Eine Entscheidung wird in den kommenden ein bis zwei Monaten erwartet, möglicherweise schon im Januar 2026.

Politischer Rückenwind – aber auch Preisdruck

Die Timing der Ankündigungen dürfte kein Zufall sein. Anfang November hatte die Trump-Administration die sogenannte "TrumpRx"-Initiative verkündet, die GLP-1-Medikamente künftig über Medicare und Medicaid abdecken soll – allerdings nur zu ausgehandelten Preisen. Mit Konkurrent Eli Lilly im Nacken braucht Novo Nordisk starke Argumente, um seine Marktführerschaft zu verteidigen.

Die Amycretin-Daten kommen zur rechten Zeit, nachdem das Unternehmen zu Wochenbeginn einen schweren Rückschlag hinnehmen musste: Die Evoke-Phase-3-Studie zu Alzheimer scheiterte – Semaglutid konnte das Fortschreiten der Krankheit nicht signifikant bremsen. Das hatte die Aktie unter Druck gebracht.

Was kommt als Nächstes?

Für Amycretin plant Novo Nordisk den Start eines umfassenden Phase-3-Programms Anfang 2026. Bis dahin gilt die Konzentration der FDA-Entscheidung über die 7,2-mg-Wegovy-Dosis. Technisch versucht die Aktie nach dem Alzheimer-Schock, wichtige Unterstützungszonen zu halten. Die doppelte Pipeline-Offensive verschafft dem Kurs nun etwas Luft – doch der Kampf um die Vorherrschaft im Milliarden-Markt für Abnehm-Medikamente wird härter.

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