Nach dem brutalen Kursrutsch Anfang der Woche dreht Novo Nordisk am Donnerstag plötzlich massiv ins Plus – zeitweise um bis zu 5 Prozent. Was ist passiert? Der dänische Pharmakonzern feuert gleich drei Erfolgsmeldungen auf einmal ab: Ein Super-Wegovy mit dreifacher Dosis ist bei der US-Zulassungsbehörde eingereicht, vielversprechende Studienergebnisse für eine Abnehmpille liegen vor, und die gefürchtete Medicare-Preisverhandlung fällt glimpflicher aus als befürchtet. Kann das Unternehmen damit die Wende schaffen?

Super-Wegovy: Dreifache Dosis gegen Eli Lilly

Novo Nordisk hat bei der FDA einen Antrag für Wegovy mit 7,2 Milligramm Wirkstoff eingereicht – fast das Dreifache der bisherigen Standard-Erhaltungsdosis von 2,4 mg. Das Besondere: Der Konzern nutzt einen sogenannten Priority-Review-Voucher, der die Entscheidungsfrist auf nur ein bis zwei Monate verkürzen könnte.

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Die Daten aus der Phase-3-Studie STEP UP sprechen eine klare Sprache: Patienten mit Fettleibigkeit nahmen innerhalb von 72 Wochen durchschnittlich 20,7 Prozent ihres Körpergewichts ab – deutlich mehr als die 17,5 Prozent bei der Standarddosis. Rund ein Drittel der Teilnehmer verlor sogar 25 Prozent oder mehr. Damit rückt Novo Nordisk näher an die Wirksamkeit von Eli Lillys Zepbound heran, das bislang als stärkstes Mittel auf dem Markt gilt.

Medicare-Deal: Rabatt ja, Katastrophe nein

Die zweite Entwarnung kam aus Washington. Die US-Gesundheitsbehörde CMS und Novo Nordisk haben sich auf einen "Maximum Fair Price" für Ozempic und Wegovy geeinigt: 274 Dollar pro Monat – ein Rabatt von 71 Prozent gegenüber dem aktuellen Listenpreis von rund 959 Dollar.

Klingt dramatisch, doch die Details beruhigen: Der neue Preis gilt erst ab Januar 2027, und Analysten wie BMO Capital bezeichnen die Vereinbarung als "besser als befürchtet". Der Grund: Der massive Preisnachlass dürfte durch explodierendes Volumen kompensiert werden. Millionen Medicare-Patienten, denen bisher der Zugang verwehrt blieb, erhalten dann Zugriff auf die Medikamente. Eine klassische Volumen-über-Preis-Strategie.

Amycretin: Die Abnehmpille rückt näher

Als dritten Trumpf legte Novo Nordisk vielversprechende Phase-2-Daten für Amycretin vor – eine neuartige orale Abnehmpille. Bei Typ-2-Diabetikern führte das Medikament nach 36 Wochen zu einem Gewichtsverlust von 14,5 Prozent. Der Konzern kündigte an, 2026 ein umfassendes Phase-3-Programm zu starten.

Der orale GLP-1/Amylin-Doppelagonist könnte ein Game Changer werden: Während die aktuellen Blockbuster Wegovy und Ozempic per Spritze verabreicht werden müssen, wäre eine tägliche Tablette für viele Patienten deutlich attraktiver.

Kehrtwende nach Alzheimer-Desaster

Die heutige Rally bildet einen wichtigen Boden, nachdem die Aktie Anfang der Woche um 6 bis 9 Prozent abgestürzt war. Auslöser war die Nachricht, dass orales Semaglutid in zwei Phase-3-Studien (EVOKE und EVOKE+) den Verlauf von Alzheimer nicht verlangsamen konnte.

Doch die Reaktion am Donnerstag zeigt: Investoren konzentrieren sich wieder auf das Kerngeschäft Adipositas und Diabetes – und dort stimmen die Fundamentaldaten. Das Alzheimer-Programm wurde ohnehin von Analysten eher als "Lottoschein" denn als Bewertungsanker betrachtet.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen liegt die Novo Nordisk Aktie bei 41,65 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei über 106 Euro. Doch mit der möglichen FDA-Zulassung für das 7,2-mg-Wegovy im ersten Quartal 2026 und dem Start der Amycretin-Phase-3-Studien stehen wichtige Katalysatoren bevor.

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