Der dänische Pharmakonzern schockte gestern Investoren mit einer drastischen Prognosekorrektur. Die Aktie stürzte daraufhin um mehr als 20 Prozent ab - einer der heftigsten Tagesverluste in der Unternehmensgeschichte. Doch was steckt hinter diesem Kursdebakel?

Die Ursache für den Absturz liegt im verschärften Konkurrenzdruck bei den Blockbuster-Medikamenten Ozempic und Wegovy. Das Management musste eingestehen, dass sowohl illegale Kopien als auch die wachsende Konkurrenz durch Eli Lilly die Marktposition erheblich schwächen. Das für das laufende Jahr erwartete Umsatzwachstum wurde entsprechend nach unten korrigiert.

Analysten spalten sich in zwei Lager

Die Reaktionen der Experten fallen gemischt aus. Die DZ Bank reagierte prompt und senkte das Kursziel von 481 auf 370 dänische Kronen. Analyst Elmar Kraus sieht das Unternehmen offensichtlich nicht in der Lage, seine Position gegen den Hauptkonkurrenten zu verteidigen. Das Rating bleibt dennoch bei "Halten".

Ganz anders bewertet JPMorgan die Lage. Die US-Bank hält unbeirrt am "Overweight"-Rating fest und belässt das Kursziel bei 650 dänischen Kronen. Analyst Richard Vosser sieht in den gesenkten Zielen lediglich eine Anpassung an die Realität, ohne die langfristigen Aussichten grundsätzlich in Frage zu stellen.

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Potenzial von 74 Prozent nach dem Crash?

Nach dem dramatischen Kursrückgang notiert die Aktie deutlich unter ihrem fairen Wert. Sollte sich das Kursziel von JPMorgan als realistisch erweisen, winkt Anlegern ein Aufwärtspotenzial von rund 74 Prozent vom aktuellen Niveau. Die Frage ist jedoch: Kann das Unternehmen den Abwärtstrend stoppen und wieder zu alter Stärke zurückfinden?

Zeitgleich mit der Gewinnwarnung präsentierte der Konzern einen neuen CEO - ein Zeichen dafür, dass man den Ernst der Lage erkannt hat. Ob dieser Führungswechsel jedoch ausreicht, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.

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