Der norwegische Aluminium- und Energie-Riese Norsk Hydro steckt in einem strategischen Dilemma: Während das Unternehmen mit einer grünen Neuausrichtung punkten will, kämpft die Aktie seit Monaten mit einem anhaltenden Abwärtstrend. Kann der Fokus auf nachhaltiges Aluminium den Kurs endlich drehen?

Strategische Neuausrichtung unter Druck

Norsk Hydro vollzieht derzeit einen radikalen Strategiewechsel. Das Unternehmen setzt verstärkt auf grünes Aluminium und hat sich gleichzeitig von Investitionen in Batteriematerialien und grünen Wasserstoff verabschiedet. Dieser Schwenk soll von der wachsenden Nachfrage nach klimafreundlichen Materialien profitieren – doch die Märkte scheinen noch nicht überzeugt.

Erst kürzlich platzierte das Unternehmen erfolgreich eine grüne Anleihe über 500 Millionen Euro, ein klares Signal für den Nachhaltigkeitskurs. Gleichzeitig musste Norsk Hydro jedoch drastische Maßnahmen ergreifen: Eine Einstellungssperre wurde verhängt und das britische Werk in Birtley geschlossen. Diese widersprüchlichen Signale hinterlassen bei Investoren gemischte Gefühle.

Solide Zahlen, schwache Börsenperformance

Die jüngsten Quartalszahlen könnten eigentlich Grund zur Freude bieten:

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  • EBITDA sprang auf 9,5 Mrd. NOK (vorher 5,4 Mrd. NOK)
  • Höhere Aluminiumpreise und Währungseffekte trieben das Ergebnis
  • Dividende von 2,25 NOK pro Aktie wurde ausgezahlt

Doch trotz dieser soliden Fundamentaldaten zeigt die Aktie seit einem Jahr eine beunruhigende Performance: Ein Minus von über 14% in den letzten zwölf Monaten und aktuell deutlich unter den wichtigen 100- und 200-Tage-Durchschnitten. Selbst die jüngste leichte Erholung über den 50-Tage-Durchschnitt wirkt fragil.

Wird grünes Aluminium zum Gamechanger?

Die entscheidende Frage für Anleger: Kann Norsk Hydro mit seiner grünen Strategie den Markt überzeugen? Die Nachfrage nach nachhaltigem Aluminium steigt zwar, doch gleichzeitig drücken globale Unsicherheiten und strukturelle Anpassungen auf die Stimmung.

Der aktuelle Kurs um 55 NOK zeigt, dass die Investoren noch zögern. Sollte es dem Unternehmen gelingen, seine grüne Positionierung in konkrete Margenvorteile umzumünzen, könnte die Aktie jedoch überraschendes Potenzial entwickeln. Bis dahin bleibt die Volatilität hoch – typisch für einen Konzern im Umbruch.

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