Der Windkraftanlagenbauer hat ein Problem – aber nicht dort, wo man es vermutet. Während operative Erfolge und neue Aufträge die Story untermauern, schrillen bei Analysten die Alarmglocken. Die RBC hebt ihr Kursziel um 19 Prozent an, rät aber gleichzeitig vom Kauf ab. Warum diese paradoxe Einschätzung? Und was bedeutet sie für Anleger, die auf eine Fortsetzung der beeindruckenden 120-Prozent-Rallye setzen?

Spanien-Deal bestätigt Repowering-Trend

Nordex sicherte sich einen weiteren Auftrag vom langjährigen Partner Grupo Enhol. Für den Windpark "Caparroso" in Navarra liefert der MDAX-Konzern sechs Turbinen des Typs N163/5.X mit einer Gesamtleistung von 34,2 Megawatt. Die wichtigsten Eckdaten:

  • Technologie: Delta4000-Serie mit hoher Fertigungstiefe in Europa
  • Service: Premium-Vertrag über 20 Jahre sichert langfristige Erträge
  • Zeitplan: Installation ab Juli 2026, Inbetriebnahme für Februar 2027
  • Produktion: Türme, Rotorblätter und Maschinenhäuser aus spanischen Werken

Das Projekt unterstreicht den wachsenden Repowering-Markt – den Austausch alter Anlagen gegen leistungsstärkere Turbinen. Dieser Trend entwickelt sich zum stabilen Wachstumstreiber, da viele europäische Windparks aus den frühen 2000er Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.

Analysten-Dilemma: Aufwertung trotz Verkaufsempfehlung

Doch während die operativen Nachrichten stimmen, mahnt RBC Capital Markets zur Vorsicht. Die kanadische Bank hob ihr Kursziel von 18,50 auf 22,00 Euro an – behält aber das Rating "Underperform" bei. Der Grund für diese auf den ersten Blick widersprüchliche Einschätzung liegt auf der Hand: Die Aktie notiert bei 25,74 Euro bereits deutlich über dem neuen Kursziel.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nordex?

Was steckt hinter dieser Skepsis? Die Analysten erkennen zwar den erfolgreichen Turnaround und die Rückkehr in die Gewinnzone an. Sie sehen aber nach der fulminanten Rallye seit Jahresanfang – ein Plus von über 120 Prozent – das Aufwärtspotenzial weitgehend ausgeschöpft. Der Markt hat die positive Entwicklung offenbar bereits mehr als eingepreist.

Die Bewertungsfalle: Zu viel, zu schnell?

Die Diskrepanz zwischen Analystenziel und Börsenkurs wirft eine unbequeme Frage auf: Hat sich Nordex von den fundamentalen Daten entkoppelt? Der 34-MW-Auftrag aus Spanien ist solides Tagesgeschäft, aber nichts, was die aktuelle Bewertung rechtfertigen würde. Zum Vergleich: In den vergangenen Wochen meldete das Unternehmen ähnlich große Projekte aus Irland (60 MW) und Deutschland (21 MW).

Die Herausforderung für das Management liegt nun darin, die hohen Markterwartungen zu erfüllen. Der RSI-Wert von 32 deutet auf eine leichte Überhitzung hin, während die annualisierte Volatilität von über 52 Prozent die Nervosität der Anleger widerspiegelt.

Entscheidend wird das Jahresendgeschäft: Kann Nordex im typisch starken Dezember noch Großaufträge verbuchen, um das Orderbuch für 2026/27 zu füllen? Oder bestätigt sich die RBC-Skepsis, dass die besten Nachrichten bereits im Kurs stecken? Die Antwort dürfte in den kommenden Wochen fallen – und darüber entscheiden, ob die 25-Euro-Marke hält oder die erste ernsthafte Korrektur seit Monaten bevorsteht.

Nordex-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nordex-Analyse vom 26. November liefert die Antwort:

Die neusten Nordex-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nordex-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nordex: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...