Der Sportartikel-Gigant Nike erlebt eine leichte Erholung an der Börse, befeuert durch eine vorübergehende Einigung im Zollstreit zwischen den USA und China. Doch während diese Nachricht für kurzfristige Entspannung sorgt, stellen sich viele die Frage: Ist das mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts tiefgreifender interner Baustellen?

Handelspolitik als Damoklesschwert

Die jüngste Übereinkunft, die eine 90-tägige Aussetzung von Strafzöllen vorsieht, verschafft Nike eine dringend benötigte Atempause. Zuvor drohten dem Unternehmen potenzielle Abgaben von 32% bis zu drastischen 54% auf bestimmte Produkte. Die aktuelle Vereinbarung hat die US-Zölle auf chinesische Importe signifikant gesenkt, was eine breitere Markterholung begünstigte. Für Nike, dessen Geschäftsmodell stark von der Produktion in Übersee abhängt und dessen Aktienkurs historisch sensibel auf handelspolitische Nachrichten reagiert, ist dies eine wichtige Entwicklung.

Tatsächlich ist der Konzern stark auf Produktionsstätten in Asien, insbesondere in China und zunehmend Vietnam, angewiesen. Die Zollsenkung bietet nun ein dreimonatiges Zeitfenster, um Lagerbestände wieder aufzufüllen, ohne prohibitive Importkosten fürchten zu müssen.

Nikes Kampf an vielen Fronten

Trotz dieser vorübergehenden Entlastung an der Zollfront kämpft Nike mit erheblichen Herausforderungen. Die Zahlen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 zeichnen ein ernüchterndes Bild:

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  • Der Umsatz sank um 9% auf 11,3 Milliarden US-Dollar.
  • Die Bruttomarge fiel um 330 Basispunkte auf 41,5%.

Seit fast zwei Jahren stehen Umsatz und Gewinnmargen unter anhaltendem Druck. Als Reaktion darauf hat Nike die strategische Initiative "Win Now" ins Leben gerufen, um die Marke wiederzubeleben und sich auf Kernkategorien wie Lauf- und Trainingsbekleidung zu konzentrieren.

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen einen Umsatzrückgang von 9,1% im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 11,27 Milliarden Dollar. Immerhin übertraf der Gewinn pro Aktie (EPS) mit 0,54 Dollar für das am 20. März abgeschlossene Quartal die Konsensschätzung von 0,28 Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren Analysten im Durchschnitt einen Gewinn pro Aktie von 2,05 Dollar.

Strategische Neuausrichtung und die Jagd nach der Jugend

Der erneute Fokus auf Zölle trifft Nike in einer ohnehin anspruchsvollen Phase. Schon vor den jüngsten handelspolitischen Spannungen verzeichnete das Unternehmen sinkende Umsätze und einen Verlust von Marktanteilen. Besonders besorgniserregend sind Berichte, wonach Nike zunehmend den Anschluss an jüngere Konsumentengruppen verliert – ein Trend, der langfristige Auswirkungen haben könnte.

Neben der "Win Now"-Strategie versucht Nike, seine Produktionsbasis breiter aufzustellen und die Abhängigkeit von China zu verringern, wobei Vietnam als Produktionsstandort an Bedeutung gewinnt. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von asiatischer Fertigung hoch. Die kurzfristige Zoll-Erleichterung mag zwar helfen, die Lager aufzufüllen, die fundamentalen Probleme des Sportartikelherstellers löst sie jedoch nicht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen greifen und Nike den Turnaround schafft.

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