Newmont Aktie: Analysten drehen auf

Newmont Mining steht seit der Zinssenkung der US-Notenbank im Fokus der Wall Street. Binnen 24 Stunden hoben gleich zwei renommierte Investmentbanken ihre Kursziele auf 120 US-Dollar an – ein Potenzial von rund 27 Prozent. Parallel dazu klettert der Goldpreis über die Marke von 4.200 US-Dollar je Unze, während Newmont gleichzeitig an strategischen Weichenstellungen arbeitet.

Fed-Zinssenkung treibt Goldpreis

Am 10. Dezember senkte die Federal Reserve den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent. Die Folge: Der Dollar schwächelt, Gold verteuert sich um knapp 19 Dollar auf 4.227 Dollar je Unze. Für Newmont bedeutet das unmittelbar höhere Margen, denn die Produktionskosten bleiben weitgehend stabil, während die Erlöse steigen.

National Bankshares und Jefferies reagierten prompt. Beide Institute vergaben ein "Outperform"-Rating und setzen das Kursziel bei 120 Dollar an. Zacks Research kürte Newmont zudem zum "Top Mining Stock" für den erwarteten Rohstoffboom 2026. Die Analysten verweisen auf die operative Hebelwirkung des Konzerns bei steigenden Metallpreisen.

Joint Ventures und Nevada-Poker

Abseits des Goldpreises treibt Newmont seine strategische Neuausrichtung voran. African Rainbow Minerals prüft aktuell ein Joint Venture zu Kupferanlagen in Papua-Neuguinea. Der Schritt passt zur Diversifikationsstrategie des Konzerns, der neben Gold auch auf Metalle der Energiewende setzt.

In Nevada könnte eine weitere große Transaktion anstehen. Medienberichten zufolge evaluiert Newmont einen möglichen Deal mit Barrick Gold über dortige Assets. Der aktivistische Investor Elliott Management soll beide Unternehmen zu einer Lösung ihrer Überschneidungen gedrängt haben, um Synergien zu heben.

Nach der Übernahme von Newcrest hat Newmont bereits 16 Prozent der Belegschaft abgebaut, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.

Schuldenfreiheit in Reichweite

Im dritten Quartal 2025 erwirtschaftete Newmont einen Rekord-Free-Cashflow von 1,6 Milliarden Dollar. Damit tilgte der Konzern Verbindlichkeiten in Höhe von 2 Milliarden Dollar. Das Management peilt für das Gesamtjahr 4,5 Milliarden Dollar Free Cashflow an – eine Position, die in der kapitalintensiven Bergbaubranche selten ist.

Die Goldproduktion sank im dritten Quartal zwar um 15 Prozent, doch Newmont setzt bewusst auf "Wert statt Volumen". Hochmargige Unzen haben Vorrang vor reinen Produktionszahlen. Das Ahafo-North-Projekt in Ghana hat die kommerzielle Produktion erreicht und soll 2026 deutlich zum Output beitragen.

Mit einem Anstieg von über 115 Prozent seit Jahresbeginn und einem aktuellen Kurs nahe dem 52-Wochen-Hoch von 98,58 Dollar steht die 100-Dollar-Marke kurz bevor. Die Q4-Zahlen im Februar 2026 werden zeigen, ob das ehrgeizige Cashflow-Ziel erreicht wurde.