Nel Asa-Aktie: Irre!

Auch wenn die jüngsten Kursgewinne der Nel-Aktie für Euphorie sorgen, gibt es auch gute Gründe, skeptisch zu bleiben und die Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Die jüngste Rallye könnte nach Meinung zahlreicher Analysten mehr ein Strohfeuer als eine nachhaltige Trendwende sein.

Ein gefährliches Spiel mit dem Index-Ausschluss

Der geringe Einfluss des Rauswurfs aus dem MSCI Global Small Cap Index wird von vielen als Stärke gewertet, dabei könnte er das genaue Gegenteil sein. Es ist durchaus möglich, dass der Aktienkurs einfach so niedrig ist, dass der Verkauf von Indexfonds keine spürbaren Auswirkungen hatte. Das wäre kein Zeichen von Stärke, sondern ein Hinweis auf die geringe Marktkapitalisierung und das fehlende Interesse größerer Investoren. Für eine Firma, die auf Wachstum angewiesen ist, ist ein solcher Ausschluss eher eine rote Flagge.

Verluste bleiben hoch

Die optimistischen Aussichten auf staatliche Subventionen und verbesserte Auftragseingänge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Nel weiterhin tiefrote Zahlen schreibt. Das Unternehmen verbrennt nach wie vor viel Geld. Die Einnahmen reichen nicht aus, um die hohen Kosten für Forschung, Entwicklung und den Bau von Fabriken zu decken.

Was ist das Problem?

Das Problem liegt in der scharfen Konkurrenz und den noch immer hohen Produktionskosten für grünen Wasserstoff. Bis grüner Wasserstoff wirklich wettbewerbsfähig ist, ist es ein langer und steiniger Weg. Die hohen Erwartungen, die Anleger in Nel setzen, sind daher spekulativ. Die Hoffnung auf Subventionen ist groß, aber niemand weiß, wann diese Zahlungen tatsächlich bei den Unternehmen ankommen. Die jüngste Kursexplosion könnte lediglich ein Reflex auf die vagen politischen Versprechen sein, ohne dass sich die fundamentalen Probleme bei Nel gelöst haben. Es bleibt die Frage auch unter den Analysten: Kann Nel die gewaltigen Erwartungen erfüllen, bevor dem Unternehmen das Geld ausgeht?